Die versunkene Stadt.
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188. Zie versunkene Stadl.
Rudolf Baumbauch.
1. Fernher tönte Cikadengesang,
Winde und Wellen ruhten,
selten ein silbernes Fischlein sprang
über die schweigenden Fluten.
Glimmende Funken der Sonnetlball
über das Wasser verstreute. —
Horch da drang aus der Tiefe ein Schall
leise wie Glockengeläute:
Kling, klang, kling, klang,
versunken, versunken, wie lang, wie taug!
2. Liegt eine Stadt Jahrhunderte lang
bergetief unter den Wogen.
Muscheln, Korallen und schlüpfriger Tang
haben die Mauern umzogen.
Zinnen und Türme streben empor
hoch aus dem sandigen Grunde:
selten giebt leiser Glockenchor
von der Verschollenen Kunde.
Kling, klang, kling, klgng,
versunken, versunken, wie lang, wie lang!
3. Ruhend unter deut Segeldach
lauscht' ich dem Ton aus den Tiefen.
Alte Märchen rief er mir wach,
die in der Seele mir schliefen.
Was mir gesungen der Ahne Mund
abends bei Spindel und Rocken,
klang mir jetzt aus des Herzens Grmld
leis wie versunkene Glocken.
Kling, klang, kling, klang,
gesungen, verklungen, wie lang, wie lang!
18ll. Waldharfen.
Julius Wolfs.
1. Ein leises, fernes Rauschen
klingt
vom Bergeshaupt hernieder,
und wie es schwillt und näher dringt,
vernehm' ichs Wipfellieder.
2. Waldharfen viele tausend
stehn
festwurzelnd am Gelände,
die schlägt der Wind, darüber gehn
läßt er die starken Hände.
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