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d. Jnsbruck, ich
Jnsbruck, ich muß dich lassen,
ich far dahin mein straßen,
in fremde land dahin¬
mein freud ist mir genommen,
die ich nit weiß bekommen,
wo ich im eilend bin.
Groß leid muß ich iez tragen,
das ich allein tu klagen
dem liebsten buleu mein-
e. Den liebsten B
Den liebsten bulen, den ich Han,
der leit beim wirt im teuer¬
er hat ein hölzens röcklein an,
er heißt der muscateller.
er hat mich nechten trunken gmacht
und fröhlich heut den ganzen tag,
Got geb im heint eine gute nacht!
f. Die Tre
Es stand eine Lind' im tiefen Tal,
War oben breit und unten schmal,
Worunter zwei Verlobte saßen,
Vor Lieb ihr Leid vergaßen.
„Fein's Liebchen, wir müssen von
einander,
Ich muß noch sieben Jahr wandern."
„Mußt bit noch sieben Jahr wandern,
Heirat' ich doch keinen andern."
Und als die sieben Jahr um waren,
Sie meinte, ihr Liebchen käme bald.
Da ging sie in den Garten,
Fein's Liebchen zu erwarten.
Sie ging wohl in das große Holz,
Da kam ein Reiter geritten stolz.
„Gott grüße dich. Mägdlein feine!
Was machst du so alleine?"
„Gestern war's drei Wochen über sieben
Jahr,
Da mein fein's Liebchen ausgewandert
war."
„Gestern bin ich geritten durch eineStadt,
g. Die Fr,
O Straßburg, o Straßburg,
Du wunderschöne Stadt,
Darinnen liegt begraben
Ein mannicher Soldat,
Ein mancher und schöner
Auch tapferer Soldat,
Der Vater und lieb Mutter
Böslich verlassen hat, —
muß dich lassen. .
ach lieb, nun laß mich armen
im herzen dein erbarmen,
daß ich muß dannen sein!
Mein tröst ob allen weiben!
dein tu ich ewig bleiben,
stät, trew, der eren frumm!
nun muß dich gott bewahren,
in aller tugend sparen,
biß daß ich wider kumm!
ulen, den ich han.
Von disem bulen, den ich mein,
wil ich dir bald eins bringen:
es ist der allerbeste wein-
macht mich lustig zu singen,
frischt mir das blut, gibt freien mut,
alls durch sein kraft und eigenschaft.
nu grüß dich Got, mein rebensaft!
e. (Gekürzt.)
Da fein's Liebchen hat Hochzeit gehabt,
Was tust du ihm nun wünschen an,
Daß er seine Treu' nicht gehalten hat?"
„Ich wünsche ihm so viel gute Zeit,
So viel wie Sand am Meere breit.
Ich-wünsch' ihm all' das Beste,
So viel der Baum hat Äste.
Ich wünsche ihm so viel Glück fein,
So viel wie Sterne am Himmel sein."
Was zog er von dem Finger sein?
Ein Ring von reinem Gold gar fein.
Er warf den Ring in ihren Schoß,
Sie weinte, daß ihr das Auge floß.
Was zog er aus seiner Taschen?
Ein Tuch, schneeweiß gewaschen.
„Trockne ab. trockne ab dein Äugelein,
Du sollst hinfort mein eigen sein.
Ich wollt' dich nur versuchen,
Ob du würd'st schwören oder fluchen-
Hättst du einen Fluch oder Schwur
getan,
Von Stund' an wär ich geritten davon."
idenlegion.
Verlassen, verlassen,
Es kann nicht anders sein.
Zu Straßburg, ja zu Straßburg
Soldaten müssen sein.
Die Mutter, die Mutter,
Sie ging vor's Hauptmanns Haus:
Ach Hauptmann, lieber Hauptmann,
Gebt mir den Sohn heraus!