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goten, das kam unter seinem jungen herrlichen König Alarich 410 nach
Rom und nahm die Stadt ein und zog siegreich durch ganz Italien, bis
der König dort in Unteritalien, in der Blüte seiner Jugend plötzlich
starb. In dem Strombett des Busento haben seine treuen Goten ihn
dann begraben. Sie selbst zogen wieder zurück durch Frankreich nach
Spanien. In der ganzen Welt, wie einst die Cimbern, mit Weibern
und Kindern, Knechten und Mägden, Vieh und Habe, zogen sie umher
und suchten das Glück. Andere germanische Stämme folgten ihnen, schoben sich
durcheinander; wurden auch wohl im Kampf miteinander oder mit den
Römern oder den Hunnen aufgerieben und vernichtet. Wenn ihr die alten
Sagen lest vom Nibelungenlied, da könnt ihr auch noch mancherlei davon
finden. Wenn dann so ein Volksstamm zertrümmert war, dann schlüpften
die Reste wohl unter bei einem andern Stamm, oder die umherschweifenden
Banden taten sich zusammen zu einem neuen Riesenhaufen und suchten
ihr Glück. So ein Haufe hat unter dem Helden Ottokar 476 n. Chr.
wirklich das Römerreich zertrümmert. Nach ihm sind die Ostgoten hin-
gekommen und" haben uuter ihrem Heldenkönig Theodorich ein stattliches
Reich in Italien gegründet. Auch von diesem König lest ihr im Nibe-
lnngenlied und in andern herrlichen deutschen Sagen; er heißt dort in
der Sage Dietrich von Bern. Aber weil die Ostgoten doch so einzeln
und fremd zwischen den Italienern saßen und nicht mit andern deutschen
Stämmen ein großes, einiges Deutsches Reich bildeten, so haben sie sich
doch nicht lange halten können. Es dauerte nicht viel über 50 Jahre,
da war es schon wieder zertrümmert. Und wirklich stark wurden die
Deutschen erst, als ein Stamm anfing, unter einem starken König einen
wirklichen deutschen Staat zu bilden und andere Stämme in demselben
Reich zusammenzubinden und so den Grund eines Deutschen Reiches zu
legen. Das war der Stamm der Franken.
11. Karl der Große.
1. Die Franken und die Langobarden. Ungefähr 500 Jahre
nach Christi Geburt lebten auf beiden Seiten des Niederrheins ein starker
deutscher Volksstamm, die Franken. Sie haben sich mit der Zeit ziemlich
weit ausgebreitet, und ihr seht schon aus dem Namen, daß sie vor allem
das Land eingenommen haben, das wir heute Frankreich nennen. Sie
waren nicht bloß ein Haufen von Bauern und Kriegern, wie die Cherusker
z. Z. des Hermann, sondern sie hatten einen König, der in Krieg und
Frieden über sie zu befehlen hatte; und gerade um das Jahr 500 hatten
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