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Trotz aller dieser Vorzüge ist der Esel ein Gegenstand 
der Verachtung und eine Zielscheibe des Spottes geworden; 
während man das Pferd mit Sorgfalt pflegt, unterrichtet 
und übt, wird der Esel nicht selten der Rohheit und 
Grausamkeit preisgegeben; und besäße er seine guten 
Eigenschaften nicht in so hohem Maße, er müßte sie ver¬ 
lieren durch die Art, wie man ihn behandelt. 
¡/ 288. Der Bar. 
Aus seinem langen Winterschlafe erwacht der Bär, 
streckt sich und brummt, tveil ihn die Frühlingssonne 
schon so bald in seinen Träumen stört. Abgemagert tritt 
er aus seiner entlegenen Höhle hervor und sieht sich zu¬ 
nächst nach einem guten Frühstück um. Er schleppt sich 
langsam und schwerfällig durch die finstere Waldung; seine 
breiten Tatzen haben sich gehäutet, und jeder Schritt 
kommt ihm sauer an. Den finstern Blick wirft er ins 
Gebüsch, ob.nicht ein Reh zu erspähen sei, oder ein Hase. 
Er horcht auf das Summen der Bienen und sehnt sich 
nach Honig; achtet auf den Lauf der Ameisen, deren 
Säure seinen Gaumen kitzelt; schnüffelt sogleich am Boden 
uach schmackhaften Kräutern, nimmt aber am Ende mit 
Gras und Wurzeln vorlieb, wenn er nichts Besseres findet. 
Und doch würde auch ein guter Fang seine mürrische 
Stimmung kaum etwas zu erheitern vermögen. Zur 
düstern Gemüthsart stimmt auch sein Körperbau; er ist 
kurzbeinig und plumpen Leibes, steckt Sommer und Winter 
in dichter zottiger Wildschur. Dick ist sein Hals, breit 
der Kopf, die Stirne platt, aber die Schnauze vorgestreckt; 
stark sind das Gebiß und die Klauen seiner Tatzen. Das 
kleine, schiefe Auge zeigt einen mißtrauischen Blick, und 
das aufgerichtete, kurze Ohr lauert in die Ferne; die 
feine Nase leitet ihn auf den Fang. 
Der Künste treibt er mancherlei; geht oft aufrecht,
	        
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