Kaiser Friedrich HI. u.s.w. —Kaiser Wilhelm II. d. Schirmherr d- Friedens u.s.w. 215
daß auf dem Grunde der untrennbaren Verbindung von Fürst und Volk,
welche unabhängig von jeglicher Veränderung im Staatenleben das
unvergängliche Erbe des Hohenzollernstammes bildet, Meine Krone alle¬
zeit ebenso sicher ruht wie das Gedeihen des Landes, zu dessen Regierung
Ich nunmehr berufen bin, und dem Ich gelobe, ein gerechter und in
Freud' wie Leid treuer König zu sein.
Gott wolle Mir seinen Segen und Kraft zu diesem Werke geben,
dem fortan mein Leben geweiht ist!
Berlin, den 12. März 1888.
. Friedrich III.
74. Kaiser Wilhelm II. der Schirmherr des Friedens, der
Förderer deutscher Arbeit, Gesittung, Kultur.
Die Reden Kaiser Wilhelms II. Gesammelt von Penzler. Leipzig.
1. Rede in Berlin am 30. April 1889 bei Eröffnung der
Ausstellung für Unfallversicherung.
Es gereicht Mir zur besondern Befriedigung, diese Ausstellung zu
eröffnen.
Mit Freuden begrüße Ich auch diesen Beweis der Bestrebungen, dem
gewerblichen Arbeiter gegen die in neuerer Zeit gesteigerten Gefahren
seines Berufs erhöhte Sicherheit zu gewähren, die wirtschaftliche Lage
der arbeitenden Bevölkerung durch organische Maßnahmen zu heben und
dem Gedanken tatkräftiger Nächstenliebe auch in unseren öffentlich-rechtlichen
Einrichtungen Ausdruck zu geben.
Die Mit- und Nachwelt wird es Meinem in Gott ruhenden Herrn
Großvater nie vergessen, daß es sein Verdienst war, die Bedeutung
dieser Bestrebungen für das Gemeinwesen zum allgemeinen Bewußtsein
gebracht zu haben.
Mit voller Überzeugung von der Notwendigkeit ihrer Lösung bin
auch Ich an die sozialen Aufgaben herangetreten, deren Erledigung noch
vor uns liegt. Ich rechne dabei auf die verständnisvolle und freudige
Mitarbeit aller Kreise der Bevölkerung, insbesondere der Arbeiter, um
deren Wohlfahrt es sich bei diesen Aufgaben handelt, und der Arbeit¬
geber, welche im eigenen Interesse bereit sind, die daraus für sie erwachsenden
Opfer zu bringen.
Auch die Allsstellung für Unfallverhütung unb Arbeiterschutz ist eine
Frucht dieser Bestrebungen. Sie beweist, wie weit bisher die Vorschriften
der Gesetze im praktischen Leben Gestalt gewonnen haben. Die Mühe
und Arbeit, die erforderlich war, irm das Werk zu stände zu bringen,
wird — Ich hoffe es zu Gott — nicht ohne reichen Segen bleiben.
Allen, die dabei mitgewirkt haben, spreche Ich Meinen Dank und Meine