Full text: [Teil 6 = Obertertia - Untersekunda, [Schülerband]] (Teil 6 = Obertertia - Untersekunda, [Schülerband])

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IV. Geschichtliches und Kulturgeschichtliches. 
Anerkennung aus. Möge die Ausstellung dazu beitragen, allen beteiligten 
Kreisen das zur Anschauung zu bringen, was geschehen kann, um den 
Arbeiter zu schützen und seine Interessen zu fördern. 
Ich erkläre die Allgemeine Ausstellung für Unfallverhütung hiermit 
für eröffnet. 
2. Rede in Hamburg am 18. Juni 1895 bei der Vorfeier 
zur Eröffnung des Nordostseekanals. 
Mein verehrter Herr Bürgermeister 
Tief ergriffen bin Ich von den soeben vernonunenen Worten; tief 
ergriffen von allem, von dem Empfang, den Mir Hamburg soeben be¬ 
reitet hat, wie Ich desgleichen selten wohl erlebt. Der Geist, der Mir 
entgegenschlug, war kein gemachter, kein gewöhnlicher. Gleich einer 
Windsbraut schallte Mir der Jubel der Stadt entgegen. Ich weiß wohl, 
daß Ich Mir nicht anmaßen darf, daß dieser Jubel Meiner Person ge¬ 
golten; vielmehr erkenne Ich in demselben den Ausfluß des Pulsschlags 
unseres gesamten deutschen Volks, das stolz darauf ist, das neu geeinte 
Deutsche Reich in seinen Fürsten und hohen Gästen vertreten zu sehen. 
Empfangen Sie dafür Meinen herzlichsten Dank, und seien Sie der 
Dolmetsch Meines Dankes auch den Hamburgern gegenüber. 
Solche Momente, wie wir sie heute erleben, rufen in uns die Er¬ 
innerung zurück, und vor allem die Erinnerung in dankbarer Form. 
Wir müssen in Dank und Wehmut gedenken des großen Kaisers, der 
dahingegangen, und seines herrlichen Sohnes, unter denen das Werk, 
auf das Sie soeben angespielt haben, das Werk der Verbindung von 
Nord- und Ostsee, erstanden ist. Uns allen ist noch gegenwärtig der 
Jubel bei dem letzten Besuche Meines hochseligen Herrn Großvaters. 
Wir vereinen zwei Meere; auf das Meer lenken sich unsere Gedanken, 
das Meer, das Sinnbild der Ewigkeit. Meere trennen nicht, Meere 
verbinden; die verbindenden Meere werden verbunden durch dieses neue 
Glied zum Segen und Frieden der Völker. Die gepanzerte Macht, die 
versammelt ist in dem Kieler Hafen, soll zu gleicher Zeit ein Sinnbild 
des Friedens sein, des Zusammenwirkens aller europäischen Kulturvölker 
zur Hochhaltung und Aufrechterhaltung der europäischen Kulturmission. 
Haben wir einen Blick geworfen auf das ewige Meer, so werfen wir 
einen Blick auf das Meer der Völker. Aller Völker Herzen richten sich 
hierher mit fragendem Blick. Sie erheischen und wünschen den Frieden. 
Im Frieden nur kann Welthandel sich entwickeln, im Frieden nur kann 
er gedeihen, und Frieden werden und wollen wir aufrecht erhalten. Möge 
in diesem Frieden auch Hamburgs Handel blühen und gedeihen! Es soll 
ihm stets der Schutz des Kaiserlichen Aars folgen, wohin er auch seine 
Bahnen über die Welt ziehen möge.
	        
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