248 Geogliost. Uebers. Das böhmisch-mährische Gebirge sammt Mähren.
Lathon Neichenbachs *) umgiebt als ein schmales Band den Sienit, und la¬
gert sich ihm auf; es erscheint bald als Konglomerat, bald als ein thoni-
ger oder quarziger Sandstein, und schließt Lager von Brauneisenstein ein.
Das Uebergangsgebirge, aus Thonschiefer und Grauwacke be¬
stehend, nimmt vorzugsweise den nordöstlichen und östlichen Theil von
Mahren ein und verbreitet sich über Sloop, Iedownitz, Ratschitz, Wit-
schau, Litenschitz, Rausnih, Brünn, Obrzan bis Adamsthal; gegen Nor¬
den lehnt es sich an daS Grundgebirge der Sudeten. Grauwacke und
Gr au wacken schiefer sind bei Kiretein und Iedownitz vorherrschend,
und gehen theilweise iu Thonschiefer über.
Kieselschiefer findet sich in Lagern bei Rodschitz und Brünn.
Der U ebergangskalk oder Bergkalk erscheint häufig am Saume
des Sienits, und wird gewöhnlich durch das rothe Todtliegende von ihm
getrennt. Zwischen Ruditz, Holstein und Zdiar erscheint er in ziemlicher
Ausdehnung; in Westen und Osten wird er von Kohlensandstein begränzt.
Sein Gebiet zeigt eine Neigung zur Plateaubildung, ist aber von Schluch¬
ten und kleineren Thälern vielfach durchschnitten, wo er alsdann schroffe
Felswände und überhängende Bänke bildet. Ueberdieß ist er reich an
Klüften und Höhlen, die oft eine beträchtliche Größe besitzen, wie die
Höhle von Glaub, Becziskala, Ostrow, Kirstein, und viele Knochenüber-
reste reißender Thiere einschließen.
Der Kohlensandstein umgiebt im Innern von Mähren den Sie-
nit und Uebergangökalk in Westen und Osten, und lehnt sich westlich an
das Grundgebirge, östlich an die Uebergangsformation. Gegen Westen
dehnt er sich bis Sebraniy, Liffitz, Bukowitz und'Eichhorn-Bitischka aus,
und nähert sich dort in Farbe und Korn bald dein Todtliegenden, bald
dem bunten Sandsteine; im östlichen Gebiete zeigt er mit Grauwacke und
Grauwackenschiefer viel Uebereinstimmendes. Die Mächtigkeit beträgt
400-600 Fuß; die Schichtung ist meist sehr deutlich, die Absonderung
häufig schiefrig. Er schließt Schieferkohle ein.
Der Quadersandftein erscheint bei Blansko, Lissttz und Borsten¬
dorf, bei Olomuczan, und nördlich von Boskowitz, theils dem Sienit,
theils dem Bergkalke und Kohlensandsteine aufgelagert, und erreicht an
manchen Punkten eine Mächtigkeit von 3—400 Fuß. Er schließt Lager
von Braunkohlen, Bohnerzen, Brauneisensteinen und Feuersteinen ein, und
wird an mehren Stellen von Plänerkalk bedeckt.
Aus der Formation der Mo lasse erscheint im innern Mähren nur
der Grob kalk (Leitha Reichenbachs) in einer Mächtigkeit von 40—50
«) Geologische Mittheilungen über Mähren von vr. C. Reichenbach.
Wien 1834.
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