Full text: [Teil 4 = (8. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 4 = (8. Schuljahr), [Schülerband])

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10. Und gewinnt das Ufer und eilet fort 
Und danket dem rettenden Gotte; 
Da stürzet die raubende Rotte 
hervor aus des Waldes nächtlichem Ort, 
Den Pfad ihm sperrend, und schnaubet Mord 
Und hemmet des Wanderers Eile 
Mit drohend geschwungener Keule. 
11. „Was wollt ihr?“ ruft er, für Schrecken bleich, 
„Ich habe nichts als mein Leben, 
Das muß ich dem Könige geben!“ 
Und entreißt die Keule dem nächsten gleich: 
„Um des Freundes willen erbarmet euch!“ 
Und drei, mit gewaltigen Streichen, 
Erlegt er, die andern entweichen. 
12. Und die Sonne versendet glühenden Brand, 
Und von der unendlichen Mühe 
Ermattet, sinken die Kniee: 
„O hast du mich gnädig aus Räubershand, 
Aus dem Strom mich gerettet ans heilige Land, 
Und soll hier verschmachtend verderben, 
Und der Freund mir, der liebende, sterben!“ 
13. Und horch! da sprudelt es silberhell, 
Ganz nahe, wie rieselndes Rauschen, 
Und stille hält er, zu lauschen. 
Und sieh, aus dem Felsen, geschwätzig, schnell, 
Springt murmelnd hervor ein lebendiger Quell, 
Und freudig bückt er sich nieder 
Und erfrischet die brennenden Glieder. 
14. Und die Sonne blickt durch der Zweige Grün 
Und malt auf den glänzenden Matten 
Der Bäume gigantische Schatten; 
Und zwei Wanderer sieht er die Straße ziehn, 
Will eilenden Laufes vorüberfliehn, 
Da hört er die Worte sie sagen: 
„Jetzt wird er ans Kreuz geschlagen.“ 
15. Und die Angst beflügelt den eilenden Fuß, 
Ihn jagen der Sorge Qualen; 
Da schimmern in Abendrots Strahlen
	        
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