Full text: [Teil 4 = (8. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 4 = (8. Schuljahr), [Schülerband])

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Die größte Gleichmacherin ist die höflichkeit; durch sie werden alle 
Standesunterschiede aufgehoben. 
Frieden kannst du nur haben, wenn du ihn gibst. 
So manches können wir anderen zuliebe tun, unsere Schuldigkeit tun 
wir immer nur uns selbst zuliebe. 
195. Hausinschriften. 
In Rotenburg an der Tauber. 
Du nötigst Gott so oft, 
Und gehst doch immer aus; 
Wenn er dich dann besucht, 
So bist du nicht zu haus. 
Muß — macht die Not, 
Den Willen — Gott. 
Im Unterinntal. 
Trag nichts hinein, trag nichts hinaus, 
so ist der Friede stets im Haus. 
In hannover. 
Lienau heet ick, 
wat recht und god is, dat weet ick, 
Gott gev't dato, 
dat ick't ok do. 
In Goslar. 
Wer — will, was er kann, 
Fängt — nichts vergeblich an. 
196. Vom Lügen. 
Fr. Rückert. 
Wer einmal lügt, muß oft zu lügen sich gewöhnen; 
Denn sieben Lügen braucht's, um eine zu beschönen. 
197. Antwort. 
Franz Grillparzer. 
„Ich will“ ist ein gewichtig Wort, 
Spricht mit sich selbst der Mann; 
Doch steht genüber er der Welt, 
So gilt doch nur: „Ich kann.“ 
198. Lebensregel. 
Franz Grillparzer. 
Frei in unendlicher Kraft umfasse der Wille das höchste, 
Aber zum Nächsten zunächst greife bedächtig die Tat.
	        
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