Sprichwörter. Zehn Gebote d. tägl. Lebens für den, der vorwärts kommen will. 63
daß er den Schaden merkt; aber Nachteile hat er doch davon.
Es sind auch schon grobe Vermögen zugrunde gegangen, und
jede Versündigung gegen diese Gebote vird sich früher oder
spãter immer rächen. Manchmal spüren es erst die Nach-
kommen von denen, die sich versündigt haben.
Das erste Gebot ist die grundlegende Weisheit. Es heibt s0:
„Gib weniger aus, als du verdienst!“ Es genügt nicht,
daß du mit deinèêm Verdienst auskommst, nein, du mubt auch
zurũcklegen und sparen. Es schadet nicht, wenn es auch nur
Pfennige sind, die du zurũcklegst. Die Hauptsache ist, dab
du sparst. Dadurch sorgst du für die Zeit, in der deine not-
wendigen Ausgaben den Verdienst übersteigen oder in
der du gar nichts verdienst. Die Ausgaben sind gewiß und
dauernd, die Einnahmen aber nicht!
Damit du aber das erste Gebot befolgen kannst, merke dir
auchdas zweite Gebot. Es heißt:, ‚Schreibe auf, was du
ausgibst und einnimmst!“ Schreibe jede Kleinigkeit auf
und betrüge dich dabei nicht selbst. Das tust du aber, wenn
du solche Ausgaben nicht aufschreibst, an die du nicht gern
mehr denken magst. Dadurch bringst du die Tatsache doch
nicht aus der Welt, daßb du unnütze Ausgaben gemacht oder
dein Geld für schlechte Streiche ausgegeben hast.
Ganz bestimmt mub aber der dieses Gebot befolgen,
dessen Einnahmen nicht in jeder Woche oder jedem Monat
gleich hoch sind. Die Unregelmäbigkeit der Einnahmen ist
schon für viele Leute die Ursache des Zusammenbruchs gewesen.
Damit es dir nicht auch so ergeht, schreibe deine Einnahmen
genau auf, berechne den Durchschnittsverdienst, und danach
richte deine Ausgaben. Lab dich aber nicht verleiten, deine
Ausgaben nach dem höchsten Wochen- oder Monatsverdienst
einzurichten. Du kommst sonst in der andern Zeit zu kurz und
mußt Schulden machen. Und das ist der Anfang vom Ende.
Ungemein wichtig ist deshalb das 3. Gebot. Es lautet:
Borge nientl
Der Kredit ist gewiß segensreich für den Handwerker
und den Kaufmann. Für seinen privaten Wirtschaftsbetrieb
gilt aber auch für ihn das Sprichwort: „Borgen macht Sorgen!““
Damit du aber nicht in die Verlegenheit kommst, etwas borgen
zu mũüssen, befolge auch das 4. Gebot. Es heißt so: „Rechne
nicht mit ungewissen Einnahmen!“ Rechne auch nicht
mit dem Lohne oder den Einnahmen, die du noch bekommst.
die sind dir nicht unbedingt sicher. Erst was du in Händen
hast, kannst du in deine Ausgabenrechnung aufnehmen.