Noch liegt es im Dämmer, erkennbar kaum,
Aber er sieht es in seinen: Traum,
Jung-Bismarck.
3. Er sieht es im Traume. Was ist, das er sah?
Am Brunnen sitzt Germania,
Zween Eimer wechseln, der eine fällt,
Der andre steigt; wer ist's, der ihn hält?
Jung-Bismarck.
4. Und neue Bilder: ein Schloß, ein Saal,
Was nicht blitzt von Golde, das blitzt von Stahl,
Einer dem Barbarossa gleicht —
Wer ist es, der die Krone ihm reicht?
Jung-Bismarck.
5. Was ist das Glück? Ist's Gold, ist's Ehr',
Ist's Ruhm, ist's Liebe? Das Glück ist mehr:
„Leben und Sterben dem Vaterland" —
Gott segne fürder deine Hand,
Jung-Bismarck!
81. Wo Bismarck liegen soll.
(Geschrieben am 31. Juli 1898.)
Nicht in Dom oder Fürstengruft,
Er ruh' in Gottes freier Luft
Draußen auf Berg und Halde,
Noch besser tief, tief im Walde.
5 Widukind lädt ihn zu sich ein:
„Ein Sachse war er, drum ist er mein,
In: Sachsenwald soll er begraben sein."
82. Dem Fürsten Bismarck.
Von Rudolf Gcnöe.
Erst bespottet, dann befehdet,
Vielgeschmäht in allen Landen,
Hat er dennoch hohen Mutes
Aufrecht stets und fest gestanden;
Dann gehaßt und dann gefürchtet,
Dann verehrt, geliebt, bewundert:
Also steht er, eine Säule,
Überragend das Jahrhundert.