Full text: [Band 4 = Unter-Tertia, [Schülerband]] (Band 4 = Unter-Tertia, [Schülerband])

Kaufmann Jörg Gyze von Hans Holbein d. j. 
den Ohnmacht 
der königlichen 
Gewalt hatten die Stäbtc immer häufiger und entschiedener zum Mittel 
der Selbsthilfe gegriffen und zur Erhaltung ihrer Selbständigkeit Bünd¬ 
nisse geschlossen. 
Inzwischen verlangten aber schon innerhalb der Städte die Zünfte, je 
mehr sie an Wohlhabenheit und kriegerischer Tüchtigkeit erstarkten, desto 
mehr nach der Teilnahme am Stadtregiment. In der Regel warfen 
sie den Patriziern Unterdrückung der Rrmen und ungerechte Ver¬ 
waltung des Stadtsäckels vor. Besonders das 14. Jahrhundert wurde 
die Zeit der Zunftkämpfe, die zum Teil mit großer Leidenschaftlich¬ 
keit ausgefochten wurden und meist dahin führten, daß die Geschlechter¬ 
herrschaft gestürzt oder doch einige Zunftmeister in den Rat aufgenommen 
wurden. Indessen ist eine gerechtere Verteilung der Lasten nur 
selten eingetreten, auch da, wo die Zünfte den vollen Sieg er¬ 
fochten. In der Regelung der Verhältnisse zu den Nachbarn aber zeigten 
sich die Zünfte kurzsichtiger als die Geschlechter und trugen durch ihre 
Bekämpfung des sich auf große Geldmittel stützenden Großhandels dazu 
bei, daß der deutsche Raufmann die Märkte, die er lange beherrscht hatte, 
lich als gleich- 
berechtigteMit- 
glieder des 
Reichsverban¬ 
des neben die 
Fürsten traten 
und 1489 die 
volle Reichs¬ 
standschaft als 
stimmberech¬ 
tigte Teilneh¬ 
mer der Reichs¬ 
tage erhielten. 
Zwar wollte 
noch Rarl IV. 
die in den all¬ 
gemeinen Ver¬ 
hältnissen be¬ 
gründete Ent¬ 
wicklung auf¬ 
halten, aber bei 
der zunehmen-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.