Contents: Haus und Vaterland (Band 2, [Schülerband])

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Darum merke die folgenden goldenen Regeln: 
1. Iß nicht zur Unzeit! 
Der Deutsche hält mit Recht drei Mahlzeiten: morgens, mittags 
und abends, und verlegt die Hauptmahlzeit auf die Mitte des Tages. 
Die erste Mahlzeit weit hinauszuschieben, also lange nüchtern zu 
bleiben, ist von großem Nachteil, da der Körper nach der Nachtruhe 
Leibesnahrung fordert. Früh viel zu essen, ist indessen ebensowenig 
am Platze. Nach reichlicher Frühmahlzeit, wenn der Magen stark 
beladen ist, büßen wir die Frische des Körpers ein und können flotte 
Arbeit nicht vornehmen. 
Nach Tische soll man, sagt ein altes Sprichwort, entweder 
stehen oder tausend Schritte gehen. Besser ist es, eine halbe 
Stunde in halbliegender Stellung der Ruhe zu pflegen oder leichtere 
Arbeiten zu verrichten, damit die genossenen Speisen leichter ver— 
arbeitet werden. 
Das Abendbrot darf nicht zu spät eingenommen werden. Wer 
zu spät ißt, ist gezwungen, bis in die Nacht wach zu bleiben, um 
verdauen zu können, und büßt vom Schlafe ein. Wer mit vollem 
Magen sich zur Ruhe begiebt, schläft unruhig und träumt schwer. 
2. Achte auf die Thätigkeit der einzelnen Verdauungs— 
werkzeuge und unterstütze dieselbe! 
Zuerst kommen die Nahrungsmittel in den Mund. Die festen 
Stoffe bedürfen der Zerkleinerung, Zermalmung und Durchfeuchtung. 
Sie werden gekaut und mit Speichel durchtränkt. 
Die wichtigsten Kauwerkzeuge sind die Zuhne, deren bei den 
Erwachsenen 32 vorhanden sind. Die 4 vorderen in beiden Kiefern 
haben meißelartige Kronen und schneiden scherenartig. Sie heißen 
Schneidezähne. Die 4 Eckzähne durchbohren und zerreißen zähe 
Stoffe gut, während die Backenzähne, 20 an der Zahl, zum Zer⸗ 
drücken, Zerreiben und Zermalmen dienen. 
Zu beiden Seiten des Unterkiefers befinden sich drei Paar Drüsen, 
die Speicheldrüsen, welche während des Kauens den Speichel ab— 
sondern. Die Speisen werden durch ihn „eingespeichelt“ und in einen 
weichen Teig umgewandelt, damit sie leichter hinuntergeschluckt und 
vom Magen leichter in Speisebrei umgewandelt werden können. Der 
Mundsaft hat aber auch schon eine wirkliche Verdauungsaufgabe:
	        
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