Full text: [Band 3 = Quarta, [Schülerband]] (Band 3 = Quarta, [Schülerband])

2. Hungernd, von Dornen umflochten, 
An brennende Felsen geschmiegt, 
Wie sie hat noch keiner gefochten, 
Wie sie noch keiner gesiegt, 
Wenn das Hurra auf lechzender Zunge 
Erstarb, und auf einsamer Wacht 
Vor dem Feind, der zum Raubtiersprunge 
Durch den Buschwald schlich und die Nacht. 
3. Nun schlafen, zerstreut und verloren 
In der Öde, auf halmlosem Feld, 
Die an Elbe und Isar geboren, 
Am Rhein und am brausenden Belt, 
Die Helden, die kampfesmüden, 
Von denen einst keiner gedacht, 
Daß heut' ihm das Sternkreuz im Süden 
Die ewige Ruhstatt bewacht. 
4. Bald werden die Kreuze verwittern, 
Gehau'n aus dem Dornenstrauch; 
Nur das Wildgras der Steppe wird zittern 
Ob den Schläfern im Spätwindhauch. 
Doch grüßt-sie von deutschem Herde 
Ein Lied einst aus deutschem Mund, 
Dann schlummern in Afrikas Erde 
Sie traut wie im heimischen Grund. 
5. Wenn im Land, das sie sterbend gewonnen, 
Wo ihr Haupt sich erbleichend gesenkt, 
Am mühsam erschlossenen Bronnen 
Der Siedler die Herden einst tränkt, 
Dann erbe, blondlockige Jugend, 
Der kein Wilder die Heimstatt mehr stört, 
Von den Toten germanische Tugend 
Und den Geist, dem die Zukunft gehört! 
Hirschhorn am Neckar.
	        
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