Full text: [Band 5 = Ober-Tertia und Unter-Sekunda, [Schülerband]] (Band 5 = Ober-Tertia und Unter-Sekunda, [Schülerband])

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2. Mit Lieb' und Treue nah' ich mich dem 
Throne, 
von welchem mild zu mir ein Vater spricht; 
und wie der Vater treu mit seinem Sohne, 
so steh ich treu mit ihm und wante men 
Fest sind der Liebe Bande. 
Heil meinem Vaterlandel 
Des Konigs Ruf dringt in das Herz mir ein: 
ich bin ein Preuße, will ein Preuße seinl 
8. Nicht jeder Tag kann glühn im Son— 
nenlichte; 
ein Wölkchen und ein Schauer kommt zur 
Zeit. 
Drum lese keiner mir es im Gesichte, 
daß nicht der Wünsche jeder mir gedeiht. 
Wohl tauschten nah' und ferne 
mit mir gar viele gerne. 
Ihr Glülck ist Trug und ihre Freiheit Schein: 
ich bin ein Preuße, will ein Preuße seinl 
4. Und wenn der boöse Sturm mich wild 
umsauset, 
die Nacht entbrennet in des Blitzes Glut: 
hat's doch schon ärger in der Welt gebrauset, 
und was nicht bebte, war des Preußen Muth. 
Mag Fels und Eiche splittern, 
ich werde nicht erzittern; 
es stürm' und krach', es blitze wild darein: 
ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein! 
5. Wo Lieb' und Treu' sich so dem König 
weihen, 
wo Fürst und Volk sich reichen so die Hand: 
da muß des Volkes wahres Glück gedeihen, 
da blüht und wächst das schöne Vaterland. 
So schwören wir aufs Neue 
dem König Lieb' und Treue! 
Fest sei der Bund! ja, schlaget muthig ein! 
Wir sind ja Preußen, laßt uns Preußen 
sein! 
236. Die Provinz Sachsen. 
(G2 Quadrat⸗Meilen.) 
1. Sachsen gehört wegen der Ergiebigkeit seines Bodens und des Fleißes 
seiner Einwohner zu den gesegnetsten Provinzen Preußens. Es liegt ganz im 
Stromgebiet der Elbe, die mit ihren Nebenflüssen, Schwarze Elster, Havel, 
Mulde und Saale, für den Handel wichtige Verkehrswege bildet Der nörd⸗ 
liche und östliche Theil des Landes ist eine Ebene, während der Süden und der 
Westen von dem Thüringer⸗ und Fraukenwalde und ven Harze durchzogen werden. 
Die ganze Mitte des Landes zeichnet sich durd den Reichthum ihres Bodens aus 
Da sind in der Altmark die Wischen“ an dem westlichen Ufer der Elbe die 
Magdeburger Börde mit ihrem fetten, schwarzen Lehmboden, und dann das üppige 
Thal des Ünstrutzuflusses Helme, das man schon seit alten Zeiten wegen seiner 
außerordentlichen Fruchtbarkeit die goldene Aue genannt hat. Die ganze Land⸗ 
schaft zwischen Bode und dem Harze und die Niederung an beiden Ufern der 
Saale bei Halle ist ein großes Fruchtfeld, das mit Raps, Rübsen und Runkel⸗ 
rüben bededt ist. Reiset man von Braunschweig aus nach Magdeburg, so findet 
man auf der ganzen Strecke überall die hohen Schornsteine der Zuckerfabriken 
hervorragen. Die danz⸗ Umgebung von Erfurt ist berühmt durch Gartenbau 
und Blumenzucht. Eine ungeheuere Menge von Gemüsepflanzen und Blumen⸗ 
samen wird alährlich von Eefun in die ohen Sle— versandt. 
Wie reichen Ertrag nun auch der Boden den fleißigen Bebauern gewährt, 
tief unter der Erde liegt noch ein viel größerer Segen verborgen. Sachsen ist 
das Land, wo das meiste Salz und die nesen Braunkohlen in Deutschland 
gefunden werden. Bei Halle, das durch die segensreichen Stiftungen A Herm 
Franckes berühmt geworden ist, quillt eine so reiche Saline, daß daraus jährlich 
200,000 Cenner Salz gewonnen werden. Die San⸗ von Schönebeck in 
Norddeutsches Lesebuch. 
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