Object: Die Hauptereignisse der griechischen Geschichte bis zum Tode Alexanders des Großen und der römischen Geschichte bis Augustus (Teil 4)

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Die Hauptereignisse der griechischen Geschichte. 
Kam- dieser Gelegenheit auch der Sophist Kallisthenes, der dem Könige die 
fußfällige Verehrung verweigert hatte, in Fesseln gelegt; er starb bald 
darauf. 
Zug nach Um diese uuliebsameu Vorgänge in Vergessenheit zu bringen und 
327-328. neuen Kriegsruhm zu erwerben, unternahm Alexander 327 einen Feldzug 
'"nach Indien. Er überschritt den Jndos, besiegte, mit dem Könige 
Taxiles verbündet, den König Poros am Hydaspes und drang bis 
zum Hyphasis vor. Der siebzig Tage währende subtropische Regen, 
Überschwemmungen, schlechte Wege, Strapazen, Krankheiten, Entbehrungen, 
starke Verluste erzeugten Mißmut unter den Soldaten und zuletzt offene 
Widersetzlichkeit. 
Endlich ließ sich der König bestimmen, den Rückmarsch anzuordnen. 
Sein Heer zog teils zu Lande, teils zu Schiffe (auf dem Jndos) bis zu 
dessen Mündung und kehrte von da unter sehr schweren Verlusten durch 
die Wüste von Gedrosien (Balntschistan) und Karamanien nach Persien 
zurück. Alexanders Admiral Nearchos segelte unterdessen mit der Flotte 
von der Mündung des Jndos zu der des Euphrat und Tigris (dem 
heutigen Schatt el-Arab) und entdeckte so den Seeweg von Indien nach 
Mesopotamien. 
Die Zeit der fünfjährigen Abwesenheit des Königs hatten die make¬ 
donischen Feldherren zu Ausschreitungen gegen die Unterworfenen benutzt; 
Alexander zog sie zur Rechenschaft und verhängte schwere Strafen. 
Verschwel- Auch hielt er trotz alles Widerspruchs, den er nach wie vor fand, an 
Perft?u. ^em großen Gedanken fest, daß es nicht auf eine Unterwerfung, sondern 
Griechen, auf eine Verschmelzung der Perser mit den Hellenen ankomme, und nichts 
beirrte ihn darin, daß er auf die orientalischen Vorstellungen von der 
königlichen Gewalt eingehen müsse, um dieses Ziel zu erreichen. Auch in 
Griechenland wurden ihm auf seinen Befehl göttliche Ehren erwiesen. Ein 
großes Hochzeitsfest in Susa, bei dem er sich selbst mit einer Tochter des 
Dareios (neben Roxone), 80 seiner Freunde mit orientalischen Fürsten¬ 
töchtern und 10000 seiner Soldaten mit persischen Frauen vermählte, 
war eins seiner Mittel zur Herstellung eines einheitlichen Weltreiches, 
der auch die Ausbreitung der griechischen Sprache durch Verkehr und 
Unterricht, die Anlage von Handelsstraßen und Häfen und die Erschließung 
der noch unerforschten Länder diente. Aber die Besetzung wichtiger Hof- 
ümter mit Persern und ihre Aufnahme ins Heer konnte er nur mit Gewalt 
durchsetzen; erst als er seine Veteranen reich belohnt nach Hause entlassen 
und eine Phalanx aus einem jüngeren makedonischen Aufgebot gebildet 
hatte, fand sie keinen Widerspruch mehr. 
'lieranders Mit großen Plänen beschäftigt, die unter anderem auf Entdeckung 
Tod 323. neuer Handelswege durch Erforschung des Kaspischen Meeres uud Um- 
segeluug Arabiens hinzielten, starb Alexander 323 in Babylon, dreiund¬ 
dreißig Jahre alt, ohne über seine Nachfolge Bestimmungen getroffen 
zu haben.
	        
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