Full text: [Schuljahr 7, [Schülerband]] (Schuljahr 7, [Schülerband])

Die alte Cinbe — sie schauert leis, 
Und all ihre Wipfel beben: 
Gern hab' ich gelebt um diesen Tag 
Niein tausendjähriges Leben! 
üarl Stielet. 
91. Ludwigs Berufung zur deutschen Kaiserwürde. 
(20. Oktober 1314). 
Friedrich III. von Zollern, Burggraf von Nürnberg. 
Seit vierzehn Monden ist das Reich verwaist; 
Wollt' einer sich des Thrones Stufen nah'n, 
Der andern Eifersucht riß ihu zurück. 
Zu Trifels, auf der alten Kaiserburg, 
Dort liegen herrenlos die Reichskleinvde 
Im öden Saal, den Heldengeister hüten, 
Derweil in deutschen Gauen überall 
Gewalt und Zwietracht ungebändigt toben. 
Da fanden endlich an dem Königsstuhl 
Bei Reuse, wo die alten Bäume schatten, 
In großer Anzahl sich die Fürsten ein 
Und hielten Ratschlag ob des Reiches Not. 
Die Thronbewerber wurden dort erwogen: 
Savoyen zog vorüber, Brandenburg, 
Dann Böhmen; lange blieb auf Österreich 
Der Blick geheftet: — da erscholl die Kunde 
Bon Bayerns Heldenwerk bei Gammelsdorf; 
Und plötzlich war's, als ständest du, 
Erlauchter Ludwig, auf dem hohen Tritt 
Des Königsstuhls, im Glanze deines Siegs. 
Von Mainz und Trier, von Brandenburg und Sachsen, 
Von Böhmen selber ward auf dich gestimmt, 
Und weichen mußten, die dir's neideten. 
Es ward der Tag der feierlichen Wahl 
Gesetzet und der Auftrag mir erteilt, 
Dich einzuladen, daß du unverfehlt 
Am neunzehnten des Weinmonds auf dem Felde 
Lesebuch für Höhere Mädchenschulen. 7. Schuljahr. 
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