24. Hochzaitlied.
Doch siehe! da stehet ein winziger Wicht,
Ein Zwerglein so zierlich mit Ampelen-Licht
Mit Rednergebärden und Sprechergewicht
Zum Fuß des ermüdeten Grafen,
Ter, schläft er nicht, möcht' er doch schlafen.
4. „Wir haben uns Feste hier oben erlaubt,
Seitdem du die Zimmer verlassen,
Und weil wir dich weit in der Ferne geglaubt,
So dachten wir eben zu prassen.
Und wenn du vergönnest, unl7 wenn dir nicht graut,
So schmausen die Zwerge behaglich und laut
Zu Ehren der reichen, der niedlichen Braut."
Der Graf im Behagen des Traumes:
„Bedienet euch immer des Raumes!"
5. Ta kommen drei Reiter, sie reiten hervor,
Die unter dem Bette gehalten;
Dann folget ein singendes, klingendes Chor
Possierlich kleiner Gestalten,
Und Wagen aus Wagen mit allem Gerät,
Daß einem so Hören und Sehen vergeht,
Wies nur in den Schlössern der Könige steht;
Zuletzt ans vergoldeten: Wagen
Die Braut und die Gäste getragen.
6. So rennet nun alles im vollen Galopp
Und kürt sich im Saale sein Plätzchen;
Zum Drehen und Walzen und lustigen Hopp
Erkieset sich jeder ein Schätzchen.
Da pfeift es und geigt es und klinget und klirrt,
Ta ringelt's und schleift es und rauschet und wirrt,
Ta pispert's und knistert's und flüstert's und schwirrt;
Das Gräflein, es blicket hinüber,
Es dünkt ihn, als läg' er im Fieber.
7. Nun tappelt's und rappelt's und klappert's im Saal
Von Bänken und Stühlen und Tischen;
Da will nun ein jeder an: festlichen Mahl
Sich neben dem Liebchen erfrischen;
Sie tragen die Würste, die Schinken so klein
Und Braten und Fisch und Geflügel herein;
Es kreiset beständig der köstliche Wein:
Das toset und koset so lange,
Verschwindet zuletzt mit Gesänge.