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25. Der Zauberlehrling.
8. Und sollen wir sagen, was weiter geschehn,
So schweige das Toben und Tosen.
Denn was er so artig im Kleinen gesehn,
Erfuhr er, genoß er im Großen.
Trompeten und klingender, singender Schall
Und Wagen und Reiter und bräutlicher Schwall,
Sie kommen und zeigen und neigen sich all,
Unzählige, selige Leute.
So ging es und geht es noch heute.
Diesem Gedichte liegt ein bekanntes deutsches in der Grimmschen Sammlung
enthaltenes Märchen zugrunde.
*25. Der Zauberlehrling.
Joh. Wolfg. v. Goethe.
1. Hat der alte Hexenmeister
Sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
Auch nach meinem Willen leben;
Seine Wort' und Werke
Merkt' ich und den Brauch,
Und mit Geistesstärke
Thu' ich Wunder auch.
Walle! walle
Manche Strecke,
Daß zum Zwecke
Wasser fließe
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Bade sich ergieße.
3. Seht, er läuft zum User nieder;
Wahrlich! ist schon an dem Flusse,
Und mit Blitzesschnelle wieder
Ist er hier mit raschem Gusse.
Schon zum zweitenmale!
Wie das Becken schwillt,
Wie sich jede Schale
Voll mit Wasser füllt!
Stehe! Stehe!
Denn wir haben
Deiner Gaben
Vollgemessen!
Ach, ich merk' es! Wehe! wehe!
Hab' ich doch das Wort vergessen!
A. a. O. S. 118.
2. Und nun komm, du alter Besen,
Nimm die schlechten Lumpenhüllen!
Bist schon lange Knecht gewesen;
Nun erfülle meinen Willen!
Auf zwei Beinen stehe;
Oben sei ein Kopf;
Eile nun und gehe
Mit dem Wassertopf!
Walle! walle
Manche Strecke,
Daß zum Zwecke
Wasser fließe
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Bade sich ergieße!
4. Ach, das Wort, worauf am Ende
Er das wird, was er gewesen.
> Ach, er läuft und bringt behende!
I Wärst du doch der alte Besen!
! Immer neue Güsse
Bringt er schnell herein;
Ach! und hundert Flüsse
Stürzen auf mich ein.
Nein, nicht länger
Kann ich's lassen,
Will ihn fassen.
Das ist Tücke!
Ach, nun wird mir immer bänger!
> Welche Miene, welche Blicke!