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Frankreich.
ölt 2 Millionen Einw. Dieser große Landstrich ist auf
drei Seiten mit Gebirgen umgeben, gegen Frank¬
reich von den Meer- und Cottischen Alpen, in
welchen letztem die berühmten Thaler der Val lenser
(Waldenser) sind, wie auch, nach Savojen zu , von
denGrajischen, gegen Helvetieu von denPenn iNi¬
schen Alpen, und gegen Süden von dem Apennin.
Hauptfluß der P o, welcher auf den Alpen hart an der
Französischen Gränze entspringt; durch den Lago
Maggiore, in welchem die berühmten Borromär¬
schen Inseln liegen, und den Fluß Tessino wurde
das Sardinische Mailand vom ehemaligen Oestreichischen
getrennt. Das Land besteht in der Mitte aus einer
großen Ebene, und ist größtentheils sehr fruchtbar.
Produkte: Getraide, sonderlich Reiß, beträchtliche
Rindviehzucht, Baumöl, viel Hanf, verschiedene Mi¬
neralien, die ckbcr vernachlässigt werden, und hauptsäch¬
lich Seide in großer Menge. Scidcnmanufakturen sind
fast die einzigen im Lande, und der Handel beruht bloß
auf den Naturalien. — Mvntferrat, Mailand, und
ein Theil von Piemont waren bisher Teutsche Neichs-
lehen. — Dieses Land ist jetzt bis auf den Theil auf der
Ostscite der Sesia (der zum Königreich Italien geschlagen
ist) mit Frankreich vereiniget, und in folgende sechs De¬
partement abgetheilt.
104) Dep. desPo, am Po, der auf der Gränze
dieses Depts. entspringt.
Turin , am Po, der hier noch nicht recht schiffbar ist,
ehemals Hauptstadt aller Sardlnischen Staaten, und die
Residenz, groß, sehr wohlgebaut und stark befestigt, von
100,000 E. Daö Schloß mit schönen Sammlungen, das
Opernhaus; eine Universität und eine Akademie der Wis¬
senschaften. Manufakturen von grobem Tuch, seidenen
Seuchen und Strümpfen. EB. — Die S Up erg a.
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