Hüllen an den äußersten Spitzen vorsichtig durch und schälten
sie ab, um den neuen grünen Trieben herauszuhelfen.
„Ich will euch helfen," rief der Junge, und blies sachte
über die kleinen Tannen. Da fielen die ausgesägten Hüllen von
selbst herab. Die Männlein aber, die sich festgehalten hatten,
bedankten sich bei Frühlingswind, kletterten herunter, bestiegen
ihre Laufkäferpferdchen und ritten stink in einen andern Teil des
Waldes, denn es gab überall noch viel zu tun. „An den Buchen
taten sie dieselbe Arbeit schon vor einigen Tagen," berichtete
Frühlingswind, „und sieh, die grünen Blätter sind schon da."
Ja, da waren die Blätter wohl, aber sie waren noch wie
kleine, zerknitterte Lappen.
Lotte bemerkte bald zwei Geisterchen an solch einem faltigen
Blatt, eines an jeder Seite, die zogen aus Leibeskräften daran,
damit es hübsch glatt werde. Das sah sehr komisch aus, wie
die Männchen sich so fest gegen den dünnen Ast stemmten und
im Eifer pusteten und stöhnten.
Lachend sahen die Kinder eine Weile zu, endlich sagte
Sonnenstrählchen mitleidig: „Will mal probieren, ob ich helfen
kann. Haltet fest," und sachte strich es mit den Fingern über
das Blatt, da war es ganz glatt und schön.
„Ihr braucht euch nicht so zu beeilen, mit den glatten
Blättern hat's noch Zeit," rief Frühlingswind den Männchen
zu. Dann schlenderten die Kinder vergnüglich weiter und kamen
zu einem hohen Tannenbaum, unter dem allerlei abgebissene
kleine Zweige lagen. „Hier hat das Eichhorn wieder gehaust,"
brummte der Junge, und richtig, da saß der Schelm hoch oben
und wollte gerade wieder ein Ästchen abbeißen. Eins, zwei, drei,
war Frühlingswind oben. Erschrocken duckte sich das Eichhorn,
aber es half nichts; gelinde wurde es am Fell gezaust. Dann
hielt ihm der Junge noch eine Strafrede, und das Eichhorn,
welches ihn wohl kannte, versprach, sich zu bessern. So kletterte
Frühlingswind wieder herunter und wanderte mit den beiden
Mädchen weiter.