Full text: Länderkunde der fremden Erdteile (Teil 3)

6. Die deutschen Kolonien in Afrika. 
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2. Stück: Togolmld- 
Ziel: Heut betrachten wir unsere kleinste afrikanische Kolonie. 
1. Welches ist Deutschlands kleinste Kolonie in Asrika und welche 
Gebiete umsaht sie? 
Deutschlands kleinste Kolonie in Afrika ist Togoland. Dasselbe liegt 
an der Sklavenküste Oberguineas und erstreckt sich vom Mono bis zum 
Volta, vom Golf von Guinea bis in die Mitte des Westsudans. Es wird 
eingeschlossen im Westen von dem englischen Aschantigebiet und im Osten 
von dem französischen Dahomeland. An Größe kommt es ungefähr den 
drei preußischen Provinzen Westpreußen, Pommern und Posen gleich 
(ca. 87 200 qkm). 
3. Ist Togoland auch von der Natur so reich ausgestattet wie das 
benachbarte Kamerun?") 
Wie die Kolonie Kamerun so steigt auch Togoland in Stufen von 
der Küste empor Längs der Golfküste zieht sich eine schmale Strand- 
zone hin, hinter welcher ein langgestreckter Küstensee liegt. Dieses Haff, 
dessen Breite 200—1000 m beträgt, erweitert sich an zwei Stellen zu 
größeren Seen — zum Togo- und Wo-See —, welche von einigen 
Küstenflüssen gespeist werden. Die Lagune ist von zahlreichen Fischen 
belebt, und Wasservögel aller Art nisten in großer Zahl an ihren Gestaden. 
Die schmale Nehrung aber, die die Lagune vom offenen Meere trennt, ist 
mit schlanken Kokospalmen bestanden, die hier und da ganze Haine 
bilden. 
Hinter der Lagune dehnt sich die Küstenebene aus, die 70—120 km 
breit ist und nach und nach in ein welliges Bergland übergeht. Sie ist 
mit Gras und Buschwerk bestanden und weist stellenweise ausgedehnte 
Palmenwälder auf. die von Öl- und Kokospalmen gebildet werden. 
Hier und da ragt aus der Grasflur der mächtige Affenbrotbaum, von 
den Bewohnern des Landes Baobab genannt, heraus, dessen baumstarke 
Äste zahllose Lianen in wildem Durcheinander umschlingen. 
Das wellige Bergland der Küstenebene wird von einem Bergland 
abgeschlossen, dessen ziemlich steil aufsteigende Bergketten in nordöstlicher 
Richtung streichen. Es ist das Fettschgebirge, das an einzelnen Stellen 
Höhen von 800—1000 m trägt und mit üppigem Urwald bedeckt ist. 
Kokos-, Raphia- und Ölpalmen wechseln mit Bananen, Melonen- 
und Schibutterbäumen ab. Daneben finden sich Pandanen und 
Mangroven, Ebenholz- und Mahagonibäume, die samt und sonders 
von Kautschuklianen und anderen Schlingpflanzen dicht umrankt sind. 
Das Randgebirge fällt nach Norden hin in steiler Böschung zu der 
*) Bilder: Eschner, Eine Verhandlung unter dem Affenbrotbaum. — Wünsche, 
Markt in Klein-Popo. — Die Lagune. — Reise in der Hängematte.
	        
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