Rudolf von Habsburg. §. 41.
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wallis mit Oesterreich und Steiermark belehnen. Dieser wurde
auch von seinem Verwandten und Freunde, dem kinderlosen Ulrich III., der
sich Herzog von Kärnten, Herr von Krain und der windischen
Mark nannte, zum Erben seiner Länder eingesetzt, die er nach dessen
Tode (*|* 1269) gegen Ulrich’s (übergangenen) Bruder (Philipp, Erzbischof
von Salzburg) mit den Waffen zu behaupten wusste.
Da nach Richard’s von Cornwallis Tode der König Philipp IV.
von Frankreich ernstliche Absichten auf die Herrschaft in Deutsch¬
land zu erkennen gab, so einigten sich schnell die vier westlichen
Kurfürsten von Mainz, Köln, Trier und Pfalz (auf Empfehlung des
Erzbischofs von Mainz, Werner von Eppstein) über die Wahl des
Grafen Rudolf von Habsburg, für welchen auch Sachsen und
Rrandenburg (durch den Rurggrafen Friedrich von Nürnberg, Ru¬
dolf’s Schwager) gewonnen wurden. Als Träger der siebenten Kur¬
stimme wurden die Herzoge von Baiern angesehen und somit die
böhmische Wahlslimme ausgeschlossen (gegen die Aemtertheorie des
Sachsenspiegels). Rudolf musste seinen Wählern eine, wenigstens
nominelle, Art von Mitregierung zugestehen, indem er sich verpflich¬
tete die Zustimmung der Kurfürsten (durch sog. „Willebriefe“) zu
seinen Verfügungen einzuholen. Auch die Anerkennung vom Papste
(Gregor X. in Lyon) erhielt er nur gegen das Versprechen, alle von
diesem beanspruchten Besitzungen und Rechte der römischen Kirche
zu schirmen. Er und seine beiden Nachfolger widmeten ihre Thätig-
keit hauptsächlich den Interessen ihrer Familie, ohne sich um Italien
zu kümmern und sich um die Kaiserkrone ernstlich zu bemühen.
Auf seinem ersten (schwach besuchten) Reichstage (zu Nürnberg)
forderte Rudolf alle seit Friedrich’s II. Absetzung dem Reiche heim¬
gefallenen oder gewaltsam entzogenen Länder zurück. Diese Mass-
regel war hauptsächlich gegen König Ottokar II. von Böhmen
(von mütterlicher Seite Enkel Kaiser Philipp’s von Schwaben, s. d.
Stammtafel S. 123) gerichtet, welcher theils durch Erbschaft, theils
durch Krieg eine so grosse Vereinigung von Ländern (vom Riesen¬
gebirge bis zum adriatischen Meere) zusammengebracht hatte, wie
vor ihm noch kein deutscher Fürst. Da Ottokar sich weigerte die in
Besitz genommenen Reichslehen herauszugeben, und die Gültigkeit der
Wahl Rudolf’s bestritt, so ward die Reichsacht über ihn ausgesprochen
und der Reichskrieg von zwei Seiten gegen ihn begonnen. Auf die
Nachricht von einem Aufstande des steirischen und kärntischen Adels
gegen die böhmische Herrschaft, zog Rudolf selbst die Donau abwärts