Full text: [Teil 3 = Klasse 2 und 1, [Schülerband]] (Teil 3 = Klasse 2 und 1, [Schülerband])

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3. Herbstklage. 
1. holder Lenz, du bist dahin! 
Nirgends, nirgends darfst du bleiben ! 
wo ich sah dein frohes blühn, 
braust des herbstes banges Treiben. 
2. wie der wind so traurig fuhr 
Durch den Strauch, als ob er weine,' 
Sterbeseufzer der Natur 
Schauern durch die welken Haine. 
3. wieder ist, wie bald! wie bald! 
Mir ein Jahr dahin geschwunden. 
Fragend rauscht es aus dem Wald: 
hat dein herz sein Glück gefunden? 
4. Waldesrauschen, wunderbar 
hast du mir das herz getroffen! 
Treulich bringt ein jedes Jahr 
welkes Laub und welkes hoffen. 
4. Herbst. 
l.Nun ist es herbst, die Blätter 2. Der Himmel schien so mild, so 
fallen, Helle, 
Den Wald durchbraust des Scheidens verloren ging sein warmes Licht,' 
weh, Ts blühte nicht die Meereswelle, 
Den Lenz und seine Nachtigallen Die rohen winde sangen nicht, 
versäumt' ich auf der wüsten See. 
3. Und mir verging die Jugend traurig, 
Des Frühlings Wonne blieb versäumt,' 
Der herbst durchweht mich trennungsschaurig, 
Mein herz dem Tod entgegenträumt. 
3. Schilflied. 
l. Nuf dem Teich, dem regungs- 2. Hirsche wandeln dort am hü- 
losen, gel, 
weilt des Mondes holder Glanz, Blicken in die Nacht empor,' 
Flechtend seine bleichen Nosen Manchmal regt sich das Geflügel 
In des Schilfes grünen Kranz. Träumerisch im tiefen bohr. 
3. weinend muß mein blick sich senken; 
Durch die tiefste Seele geht 
Mir ein süßes Deingedenken, 
wie ein stilles Nachtgebet. 
6. Winternacht. 
1. vor Kälte ist die Luft erstarrt, 
Ts kracht der Schnee von meinen Tritten, 
Ls dampft mein hauch, es klirrt mein Bart,' 
Nur fort, nur immer fortgeschritten!
	        
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