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21. Die pirsch war nun zu Ende, und doch nicht ganz und gar;
Die hin zum Heuer wollten, führten mit sich dar
Bllerhand Getiere und Wildbret übergenug.
hei, was man des zur Küche für Günthers Jagdgesinde trug!
22. Da hieß der König künden den stolzen Jägern all,
Daß ihn nach Imbiß lüste. Drauf ward in langem hall
Lin Horn gar laut geblasen. So wurden sie belehrt,
Ls sei zur Herbergsstätte der edle Hürst schon heimgekehrt.
23. Herr Siegfrieö rief: „So räumen auch wir alsbald den Tann!"
Sein Jagdroß trug ihn sicher, den Seinen munter voran.
Da scheuchten sie mit Lärmen ein böses Wildtier auf;
Ein grimmer Bär war es. Nach hinten rief der Degen drauf:
24. „he, wollt ihr die Genossen
So löset flugs den Bracken!
Das soll zur Herbergsstätte
wie toll sich's auch gebärde,
vergnügen wie noch nie,
Ich seh' ein Värenvieh,
von dannen mit uns ziehn.
es kann dem nimmermehr entfliehn."
25. Der Hund ward losgelassen; der Bär sprang jach vondann.
Ihn balde zu erreiten, hoffte Kriemhiidens Mann.
Da kam er in Gerünse, dort
Schon wähnte vor dem Jäger
26. Nun sprang von seinem Nasse
Und hub ein schnelles Laufen.
Buch kein Entrinnen gab es;
Und schuf ihm keine Wunde;
konnt' es nicht geschehn.
Herr Petz geborgen sich zu sehn.
der Bitter stolz und keck
Da gab es kein versteck,
er sing das Tier zuhand
er tat es lebend in Strick und Band.
27. Nichts half ihm Zahn und Tatze wider den starken Mann.
Er knüpft' es an den Sattel, und mit Gewalt vondann
Bracht' er's zur Heuerstätte in seinem kecken Mut,
Um Kurzweil zu bereiten, der junge Becke kühn und gut.
28. Bis er vom Boß gestiegen, löst' er dem Bären schnell
Die Bande von Maul und Branten. hei, welch ein wildes Gebell
Erhub die ganze Meute, als sie den Bären sah!
Der wollte flugs zu Walde; hei, was Verwirrung gab es da!
29. Das Tier geriet vom Lärmen durch die Heuerstatt,
hei, was es Büchenknechte vom Herd geschieden hat!
viel Kessel tät es rühren, zerführen manchen Brand,
Daß all die gute Speise man später in der Bsche fand.
Deutsches Lesebuch für Nealschulen. I». 2