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47. Da sprach der grimme Hagen: „verschwendet ist das IDort; 
Ich schwur, vieledle Königin, den Nibelungenhort 
Nimmer auszuliefern und niemand kund zu tun, 
Eh' meine guten Herren nicht allzumal im Grabe ruhn." 
48. „So bring' ich's denn zu Ende," sprach das edle Weib. 
Ihr Bruder mußt' es büßen mit seinem stolzen Leib. 
Man schlug ihm gar das Haupt ab, und bei den haaren trug 
Sie selbst es vor den Tronjer. Vas schuf ihm Herzeleid genug. 
4y. Uls der Zornentbrannte das Haupt des Herren sah, 
Wider Frau Kriemhilde sprach der Necke da: 
„Du hast's nach deinem willen zu Ende nun gebracht, 
Und alles ist gekommen, wie ich es mir gedacht. 
so. So ist nun von Burgunden der edle König tot, 
Gieselher der junge und auch Gernot. 
Den Hort den weiß nun keiner als Gott und ich allein; 
Der soll dir, böse Teufelin, immerdar verhohlen sein." 
51. Sie sprach: „So böse Sühne habt Ihr mir gewährt? 
Doch eins soll mir verbleiben, Siegfrieds gutes Schwert; 
Das trug mein herzgeliebter, als seinen holden Leib 
Ihr tückevoll gemordet." So sprach das jammerreiche Weib. 
52. Sie zog es aus der Scheide, auf seinen Tod bedacht. 
Solches ihr zu wehren, gebrach ihm jede Macht. 
Sie schwang das Schwert in Händen und schlug ihm ab das Haupt. 
Das sah der König Etzel; da war ihm alle Freude geraubt. 
53. „wehe!" rief der König, „tot von Weibes Hand 
Liegt der beste Degen, den man auf Erden fand, 
Der je in Stürmen weilte und je den Breitschild trug. 
wie feind ich ihm gewesen, es ist um ihn mir leid genug." 
54. Da sprach der Meister hildebrand: „Ls fromme ihr nimmer nicht, 
Daß sie sich des erkühnte! was mir auch geschicht, 
Und ob der Necke brachte mich selbst in bange Not, 
Dennoch will ich rächen des kühnen Helden bösen Tod." 
55. hildebrand voll Zornes zu Kriemhild sprang sogleich, 
Er führte wider die Fürstin einen grimmen Streich. 
Fürwahr, des Ulten Eifer, mit wehe traf er sie; 
Doch möcht' es wenig frommen, daß sie so ungebärdig schrie.