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a) Das himmlische Jerusalem.
Im Himmelreich ein Haus steht, Mit edelem Gesteine.
Ein güldner Weg darein geht. Es kommet Niemand da hinein,
Die Säulen sind von Marmelstein, Kls wer von allen Sünden also
Die zieret unser Herrgott sein rein.
b) Der Allwissende.
wurzeln des Waldes Hllcs steht in deinen Händen,
Und Lrze des Goldes Und das ganze Himmelsheer
Und jeder tieft Kbgrund Könnte nie, o Herr, dein Lob voll-
Sind dir, Herr, alleine kund. enden.
- Zpervogel.
tD tntersnot.
Seit die Sonne ihren Schein
Dor der Kälte mußte neigen
Und der kleinen vögelein
5üße Sommerlieder schweigen,
Traurig ist das herze mein.
Denn es muß nun Winter sein,
Der uns seine Kraft will zeigen
Kn den Blumen und dem Klee.
Ihre Kleider
Bleichten leider.
Davon ist viel weh,
Nimmer Freud' ich seh'.
_ Heinrich von veldeke.
Kreuzlied.
Dem Kreuze ziemt ein reiner Mut
Und züchtig Wesen.
Dann mag man heil und alles Gut
Dadurch erlesen.
Buch ists dem unerfahrnen Mann
Ein fester halt,
Der seines Zinns Gelüsten nicht
hat in Gewalt.
Es will nicht, daß man sei
Der Werke drunter frei.
Was taugt es dem, ders trägt
5lm Kleid, des herz nicht danach
schlägt!
So gebt denn, Kitter, euer Leben
Mit herz und Mut
Für ihn, der euch erst hat gegeben
Leben und Gut.
wes Schild je war zum Kampf bereit
Um irdschen preis
Und weigert seinem Gott den Streit,
Der ist nicht weis'.
Denn wem das ist verliehn,
Kls Zieger heimzuziehn,
Der findet beide Teil':
Der Menschen Lob, der Seele heil.
Die Welt lacht mich bezüglich an
Und winket mir,
Und ich bin als einfält'ger Mann
Gefolget ihr.
Der hexe ich wohl manchmal nach
Gelaufen bin;
wo niemand Kühe finden mag,
Da strebt' ich hin.
Nun hilf mir herre Lhrist:
Der mir nachstellt mit List,
Daß ich mich dem entsage
Kraft deines Zeichens, das ich trage.
harlmann von klue.