Full text: [Teil 7 = (8. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 7 = (8. Schuljahr), [Schülerband])

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und seinen Boden fast halb erneuert haben mutz. Und schon öffnen 
die Arbeiter aus dem gegenüberliegenden Dock die Schotten und 
versenken es im Strom, um den mit Schleppern herangebrachten, 
sich nach Backbord überneigenden Biesen aufzunehmen und zu heben. 
Ñus immer neuen Geräuschen heraus entwickelt sich der junge, 
tatkräftige, lärmende Arbeitstag. 
Luftströme ziehen durch die Feuerstellen, Funken fliegen auf, 
Lisenplatten werden glühend. Bäng, bäng, bäng, bäng, zerreißen 
immer in gleichen Ñbstünden zwei Schlaghämmer das Zischen des 
Luftstromes in der Feuerstelle. Das Brachen zweier aufeinander fallen¬ 
der Lisenplatten wirkt wie eine Erlösung, doch das scharfe Geknatter 
eines mit Preßluft arbeitenden Werkzeuges macht ihr schnell ein Ende. 
Und dem ersten langen Batteln schließt sich Werkzeug auf Werkzeug 
an, die Luft erzittert von dem herzlosen, unerträglichen Gerattel. 
Scharf setzt es ein, verstärkt sich; scharf bricht es ab — bäng, 
bäng, bäng, bäng, klingen herzerfreuend die Schlaghämmer in den 
pausen. 
Ñuf kleinen Barren poltern die Ñrbeiter Lisenplatten in die Tor¬ 
wege der großen Werkhalle. Blauer Dunst und Bauch lagert unter 
dem schwarzen Dache. Durch die Fensterreihen oben fällt ein kaltes, 
fahles Licht. Schmiedeöfen und Schmiedefeuer leuchten aus dem Halb¬ 
dunkel. von den Feuern zieht der Bauch blau und kräuselnd an 
den Fenstern vorüber zum dunklen Dache hinauf. Schwarze, mächtige 
Maschinen überall. Überall drohende Bäder und Scheiben; überall 
schnurrende Transmissionsriemen, Betten, Lustschläuche, Leitungs¬ 
drähte. Lin Gfen strahlt weiße Glut plötzlich durch das Halb¬ 
dunkel. Die Ñrbeiter greifen zu, zerren, schieben» rollen eine 
weißglühende Platte über die Lisenböden, durch die Walzen einer 
Maschine. Lin seufzendes, ächzendes, klagendes Geräusch begleitet die 
Bearbeitung der weichen Platte, die nun, zu einem halbrund gebogen, 
zwischen den Walzen hervorkommt, wieder zwischen den unbarmher¬ 
zigen Walzen zurück muß und wieder hervorkommt. Schlaghämmer 
fallen über sie her, und wieder klingen sie herzerfreuend nach dem 
erbarmungslosen, leise ächzenden Geräusch der pressenden Walzen. 
In Betten hängt eine andere Platte wie eine mächtige Zunge 
vor dem offenen Maul einer Lochmaschine. Ñrbeiter balancieren sie, 
schieben sie. Lin Hebel wird bewegt, und die Maschine stampft 
ein Nietenloch durch die mehrere Zentimeter starke Stahlplatte und 
wieder eins, wieder eins. Leise, mit wenig Geräusch, mit unwider¬ 
stehlicher Sicherheit und Braft. Lin Haufen von kleinen, kreisrunden 
Stahlscheiben sammelt sich schnell am Boden an. Wieder krachen
	        
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