Full text: [Teil 7 = (8. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 7 = (8. Schuljahr), [Schülerband])

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von den früheren Lchönheiten ist allerdings wenig übriggeblie¬ 
ben, und trotzdem hat die Betrachtung der Burg auch noch heute ihren 
Beiz. Düster steigen die wuchtigen grauen Mauern mit ihren kleinen 
vergitterten Zenstern empor,- ein schwerfälliges, mit bräunlichen „Pfan¬ 
nen" gedecktes Dach erhebt sich darüber,- trotzig springt ein alter Turm 
mit kegelförmigem Dache gegen den ehemaligen Graben vor, und die 
Wipfel hoher Bäume umgeben und beschatten das alte Gemäuer. Da¬ 
neben aber blinken durch Laubgrün die Hellen Wasserspiegel des Ltadt- 
und Lchloßgartens herüber, über welche einzelne Lchwäne still und 
langsam dahinziehen. Besonders wenn die Lonne scheint und durch die 
Baumwipsel Helle Lichter über die grünen Quadern zucken, ist es ein 
freundliches Bild. Bm inneren Hofe des Lchlofses dagegen weht es den 
Besucher kalt und fröstelnd an,' denn es umgibt ihn hier ein trauriges 
Bild entschwundener Pracht, nicht einmal wie draußen von dem Lchas- 
fen und Blühen der Natur umgeben und gemildert. 
Durch stille Ltraßen wandern wir zum Dom, der im Inneren der 
Stabt zur Leite des vomherrnhofes liegt. Bußerlich erscheint das schlichte 
Gebäude dem Besucher wenig bedeutsam, es fehlen ihm die ursprünglich 
geplanten Türme- ziemlich schmucklos reckt sich das schlanke Lchiff mit 
dem hohen Dache empor, hohe Bnmut entfaltet erst das Innere- und 
der volle Reichtum dieses ehrwürdigen Gotteshauses liegt in seinen un¬ 
vergleichlichen Kunstschätzen. 
Die Gründung der ersten Kirche an dieser Ltelle mag ins Jahr 
1200 fallen. Drei verheerende Zeuersbrünste in den Jahren 1386, 
1471 und 1484 brachten der ursprünglichen Kirche die Zerstörung und 
den verfall. Leit dem letztgenannten Jahre wurde mit dem Bau einer 
neuen Kirche begonnen, die nicht wie die ursprüngliche im romanischen, 
sondern im spätgotischen Stile errichtet wurde. 3m Jahre 1512 wurde 
sie eingeweiht, im Jahre 1520 vollendet. 
Der heutige Dom ist eine dreischiffige Hallenkirche. Zehn frei¬ 
stehende achteckige Läulen tragen leicht die schlanken, zierlichen Netz¬ 
gewölbe der drei Lchiffe, die gleiche höhe besitzen. Den genannten 
Läulen im Inneren entsprechen draußen die mächtigen Ltrebepfeiler, 
deren Bögen sich ins Innere der Kirche hinein fortsetzen. Nutzer der 
zierlichen Brchitektur der Kirche selbst überraschen den Besucher besonders 
zwei wertvolle Kanzeln, wahre Muster feiner mittelalterlicher Ltein- 
metzarbeit. 
Die bedeutendsten Kunstschätze oer Kirche birgt der Thor, der 
samt der Bllerheiligenkapelle und Lakristei seit der Mitte des 16. 
Jahrhunderts bis zu Ende des 17. als Zürstengruft der sächsischen 
Herrscher Blbertinischer Linie diente.
	        
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