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Fünfte Periode. Von 1750 1830.
Auch hab' ich unterwegs Frau Fatmen angetroffen,
Zur Flucht bepackt als wie ein lastbar Thier.“
„Sei ruhig,“ spricht der Held, ‚noch ist's nicht Zeit, zu gehen,
Erst muß das Schwerste noch geschehen.“
18. Die schöne Rezia erblaßt bei diesem Wort,
Ihr ängstlich Auge scheint zu fragen und zu bitten:
„Warum verziehn? warum am steilen Bord
Des Untergangs verziehn? O laß mit Flügelschritten
Uns eilen, eh' der Taumelgeist zerrinnt,
Der unsrer Feinde Sinnen bind't!“
Doch Hüon, unbewegt, begnüget sich, mit Blicken
Voll Liebe ihre Hand fest an sein Herz zu drücken.
19. Allmählich ließ nunmehr die Kraft des Hornes nach;
Die Köpfe schwindelten, die Beine wurden schwach,
Kein Faden war an allen Tänzern trocken,
Und, in der athemlosen Brust
Geschwellt, begann das dicke Blut zu stocken.
Zur Marter ward die unfreiwill'ge Lust.
Durchnäßt, als stieg' er gleich aus einer Badewanne,
Schwankt der Kalif auf seine Ottomane.
20. Mit jedem Augenblick fällt, starr und ohne Sinn,
Da, wo rings um die Wand sich Polster schwellend heben,
Ein Tänzer nach dem andern hin.
Emirn und Sklaven stürzen zappelnd neben
Göttinnen des Serails, so wie's dem Zufall däucht,
Als ob ein Wirbelwind sie hingeschüttelt hätte,
So daß zugleich auf einem Ruhebette
Der Stallknecht und die Favoritin keucht.
21. Herr Hüon macht die Stille sich zu Nutze,
Die auf dem ganzen Saale ruht,
Läßt seine Königin nah' bei der Thür im Schutze
Des treuen Scherasmin, dem er auf seiner Hut
Zu sein gebeut, giebt ihm auf alle Fälle
Das Horn von Elfenbein und naht sodann der Stelle,
Wo der Kalif, vom Ball noch schwach und matt,
Auf einen Polsterthron sich hingeworfen hat.
22. In dumpfer Stille liegt mit ausgespannten Flügeln
Leis' athmend die Erwartung rings umher.
Die Tänzer all', von Schlaf und Taumel schwer,
Bestreben sich die Augen aufzuriegeln,