Themistokles. Leónidas.
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Die Annäherung des furchtbaren Perserheeres erweckte in Grie¬
chenland sehr verschiedene Empfindungen. Die nördlichen Länder,
die zuerst angefallen wurden (Thracien, Macedonien uub Thessa¬
lien) suchten sich durch geduldige Unterwerfung zu retten. Die
Provinzen des eigentlichen Griechenlands aber sahen mit banger
Furcht den kommenden Ereignissen entgegen. Nur Athen hatte
Zuversicht, und hier war Themistokles die Seele des Ganzen.
Er schickte durch ganz Griechenland von Stadt zu Stadt und er¬
mahnte sie sich zu rüsten, Mannschaft und Schiffe zu schicken und
vor allen Dingen einig zu sein. Viele folgten seinem Rathe, aber
hier und da ging man nicht auf seine Rathschlüge ein. Endlich
wogten die Perser immer näher heran; ohne Widerstand rückten
sie vor bis an das eigentliche Griechenland. Da fanden sie den
ersten Aufenthalt. Hier führte damals eine einzige befahrene
Landstraße durch das Gebirge hindurch, der Paß von Thermo-
pylä. Es war ein ziemlich langer, aber enger Weg; an der
engsten Stelle konnte nur ein Wagen fahren. Auf der einen
Seite stieg eine hohe Felswand empor, auf der andern war ein
tiefer Morast, der bis zum Meere reichte. Hier hatte sich ein
kleines Heer von 8000 Mann ausgestellt, meist Peloponnesier,
unter ihnen 300 auserlesene Spartaner mit ihrem Könige Leó¬
nidas; denn Wenige konnten hier ein ganzes Heer aufhalten.
Da brausten die Perser heran; die Spartaner aber freuten sich
auf den Kampf wie auf einen Festtag. Sie schmückten sich das
Haar, bekränzten sich und erwarteten den Angriff. Noch zögerte
Lerxes; denn er konnte es sich nicht als möglich denken, daß ein
solches Häuflein wirklich Widerstand wagen würde, und ließ ihnen
vier Tage zur Besinnung Zeit. Nach deren Verlauf befahl er
den Angriff. Der erste persische Haufen wurde gleich zurückge¬
schlagen, einem zweiten ging es nicht besser. Selbst die sogenann¬
ten Unsterblichen, die Auserlesensten im persischen Heere, setzten
vergebens an und deckten mit ihren Leibern den Wahlplatz. Ter-
xes sah von fern zu und stampfte mehrmals vor Unwillen auf
den Boden. Am folgenden Tage ließ er wieder neue Truppen
anrennen; vergebens! Die Spartaner standen wie die Mauern
und ganze Hügel von persischen Leichen lagen schon vor ihnen.
Schon hofften sie, den Persern die Lust, weiter einzudringen, ver¬
leidet zu haben, als sie mit einem Male die erschütternde Nachricht
erhielten, daß sie vom Feinde umgangen wären und daß dieser
bald in ihrem Rücken erscheinen würde. Es war nämlich ein