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ber ber Babylonier Naturreligion, b. H. Vergötterung ber Na¬ 
turkräfte. Die oberste unter beit Gottheiten war Jlu, bie geheim, 
uißvolle Quelle bes Alls. Unter ihm stauben Muu, bas urau- 
säualiche Chaos, Bel, ber Orbuer ber Welt, uub Mo, bas himni- 
liche Licht, bie Weisheit, welche bas All burchbriugt. Jebern bieser 
brei Götter entsprach eine weibliche Gottheit, welche bes männlichen 
Gottes Abglanz war: A'nat bem Auu, Bi'lit betn Bel, Ta'oth 
bem Ad. Diesen nntergeorbnet waren bie Götter ber fünf Plane¬ 
ten: Ninip (Saturn), Meroba'ch (Jupiter), Ner gal (Mars), 
ocftar (Venus), Nebo (Merkur). — Die Verfassung ber assyrischen 
Monarchie trug bett Charakter bes uubebiugteu Despotis¬ 
mus, ber nur burch bie Furcht vor Aufstäuben gemäßigt uub burch 
bas Herkommen in seiner Willkür beschränkt würbe. Der Kotttg 
vereinigte in seinen Hänben bie höchste weltliche Gewalt mit ber 
höchsten geistlichen, er war Großkönig ttttb Großprtestcr, ber 
Statthalter ber Götter auf Erben. Die zahlreichen Pro¬ 
tz i n z e n bes assyrischen Reiches waren in zwei Klassen geteilt. 
solche welche von Beauftragten bes Königs birekt verwaltet würben, 
uub solche, bie zum Könige in einem bloßen Vasallenverhaltnisse 
stauben. Die letzteren behielten ihre herkömmliche Gestalt ttttb ihre 
besonbern Gesetze; ihr Königshaus verblieb auf bem Trotte, war 
aber verpflichtet, ben Großkönig als obersten Gebieter anzuerkennen. 
Eine ber assyrischen Monarchie eigentümliche Einrichtung war bie 
ber (Spo'Hymen ober Namengeber, bie jährlich von bem Könige 
ernannt würben unb keine anbere Obliegenheit hatten, als bem Jahre 
in ber Reichsgeschichte ihren Namen zn geben. Die Armee zerfiel 
in zwei Elemente: bie ans Assyrien stammenben Truppen, welche 
ben Kern bitbeten, unb bie Kontingente ber Vasallenfnrsten. Das 
Volk ber Assyrier kannte Weber Kasten, noch streng geschiebene 
Klassen, noch einen erblichen Abel; es herrschte bie vMste gesell¬ 
schaftliche Gleichheit unter bem Joche bes waltenben Despotismus. 
V. Die Phönizier. 
Geographischer Abriß von Phönizien. Phönizier:») zählte ohmesähr 
70 Qu.-Meilen unb grenzte im N. unb O. an Syrien, un S. au Palast iria 
unb im W. an bas mittelländische Meer. — Gebrrge: der Lr banon, 
der sich von ber Stabt Tyrns an nördlich bis zur Stadt Srmyra m emer 
Ausbebnuna von 1500 Stabien hinzieht. — Die betn Lrbanou entfanngen- 
ben Flüsse uub Bäche sind: bet Eleu'th erns Q. Nahr el Kabrr), 
ber Sa'bbathfluß (j. Arka), der A'dours^;. Nahr eJ. 
BVnt) der Lykus (j. Nahr el Kelb), der Magoras Q. Naht 
bieftrut'l der Ta'myras (j> Nahr Damur), der Bo'streuus, der 
Belus, der Ki'sou (j. Keisou und der Cherseus (j. “ 
Die Hauptstadt dieses Landes war zuerst Srdo'u (j. Stnba), später Tyrus 
Bon den Arabern einst ^or oder Ssur, j. Sor oder Sur genannt). Von 
den übrigen Stäbten sinb nennenswert: A'rva b (j- A'rabus ober Nu a b) 
auf der Insel gleichen Namens, die ursprünglich wahrscheinüch mN dem Festlande 
verbunden war, Sinu/ra (j. Snmrah), Tripolis 0. Trrpoll), so ge-
	        
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