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wie in der Jugend Rosenhage sei du mit mir;
behüte mich am Born der Freude vor Übermut,
und wenn ich an mir selbst verzage, sei du mit mir.
Gib deinen Geist zu meinem Liede, daß rein es sei,
und daß kein Wort mich einst verklage, sei du mit mir
Dein Segen ist wie Tau den Reben; nichts kann ich selbst,
doch daß ich kühn das Höchste wage, sei du mit mir.
O du mein Trost, du meine Stärke, mein Sonnenlicht,
bis an das Ende meiner Tage sei du mit mir!
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4. Spruch.
Von Eduard Mörike.
1. Herr! Schicke, was du willt,
ein Liebes oder Leides;
ich bin vergnügt, daß beides
aus deinen Händen quillt.
2. Wollest mit Freuden
und wollest mit Leiden
mich nicht überschütten!
Doch in der Mitten
liegt holdes Bescheiden.
5. Sursum cordal
Von Luise Hensel.
1. Was verlangst du, varum bangst du,
armes, unruhvolles Herz?
Sei zufrieden; denn hienieden
ist nur eitler Gram und Schmerz.
2.
Willst du Gaben gerne haben,
die kein Wurm noch Rost verzehrt?
Lab die Erde, dab dir werdeée,
was da unvergänglich währt.
Willst du lieben? Suche drüben
den, der liebenswürdig ist;
alles leide, alles meide,
bis du ihm einst ähnlich bist.
Ringe, meide, bis die Freude
dieser Welt vorüber ist;
schau' zur Höbe, bis das Wehe
dieser Welt dein Herz vergibt.