fullscreen: Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile (2)

Syrien. 
333 
Phönizien, einen Reichthum von hafenreichen Buchten 
und günstige Meeresströmungen hat, wogegen das süd¬ 
lichere Palästina ganz hafenarm ist. 
Syrien (im Alterthume auch Ar am, Hockstand, 
jetzt Scham „Links" genannt) ist im N., wo es sich an 
den Taurus von Kleinasien und an die Gebirge von 
Mesopotamien anschließt, hohes rauhes Gebirgslaud, je¬ 
doch mit schönen Gebirgsthälern; im S. wird das Gebirge 
fruchtbarer und milder. Zur Küste fällt es schroff ab, 
mit schönen Landschaften und kleinen Buchten. Das 
Mündungsthal des Orontes war vor Alters eine Passage 
vorderasiatischer Handels- und Heereszüge vom Euphrat 
zum Mittelmeer. Früher ein bedeutender Staat, ist es 
nun voll Ruinen und voll Völkertrümmer, die unter dem 
losen Regiment sich fast forwährend bekriegen. Hauptst. 
war unter den Griechen Antiochia, jetzt Antakijeh, in 
reizender Lage im Gebirgsthals des Orontes, reich an 
Ruinen, die auch die häufigen Erdbeben überleben; 
Hauptort der ersten Christenheit; ihre ehemalige Hafen¬ 
stadt war Selenkia, jetzt das nördlichere Jskanderun. 
Die nunmehrige Hauptstadt liegt weiter landeinwärts am 
Eingang der Wüste, Ha leb (Aleppo), die „Königin des 
Orients". Stapelplatz des tiefgesunkeuen Handels; aber 
auf erloschenen Vulkanen stehend, daher oft von Erdbeben 
heimgesucht, so im I. 1822, und darauf durch Pest und 
Cholera verödet; noch 70,000 E.— H a ma h (Hamath) 
weiter südl. am Orontes, Karawaneustation 40,000 E. 
Tann Ho ms (Emesa) 20,000 E., meist griech. Christen. 
Endlich auf der Hochfläche (2180' h.), an der Grenze 
der Wüste, noch in wohlbewässerter lieblicher Umgebung, 
eine der heiligsten Städte des Orients, die dem aus der 
Wüste kommenden Araber als „Paradies" erscheint, das 
uralte Damaskus. Mit einem Male empfängt ihn die 
herrlichste 10—15 M. weite Auenebene, und darin die 
wundervollste Pracht der Gärten voll duftender Blumen 
und köstlicher Früchte, die gewaltige Stadt mit der Fülle 
der Bazare, Bäder, Kaffeehäuser und Moscheen; hier soll
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.