wohl unter der Erde
acht Morgen tief,
und wiedererwerben,
fürwahr, soll ihn keiner,
er führe denn Freia
zur Frau mir heim!"
9. Da flog auf Loki flugs,
der Flügelfchlag rauschte,
bis hinten er-ließ
das Land der Riesen,
und er erreichte
das Reich der Götter.
Er traf den Thor an
vor der Tür seiner Halle,
und es war sein Wort,
welches zuerst er sprach:
10. „Hast das Geschäft du
geschafft mit der Arbeit?
Laß von der Höhe mich
hören die Kunde!
Oft im Sitzen gestört,
stocket die Rede,
leicht im Liegen ersinnt
Lüge sich nur."
Loki saiiq:
11. „Hab' das Geschäft wohl
geschafft mit der Arbeit.
Thrym hat den Hammer,
der Herrscher der Riesen,
und wiedererwerben,
fürwahr, soll ihn keiner,
er führe denn Freia
zur Frau ihm heim."
12. Sie gingen zu fragen
Freia, die herrliche,
und es war Thors Wort,
welches zuerst er sprach:
„Bräutliches Leinen
lege dir an, Freia!
Wir beide, wir reifen
nach Riesenheim."
13. Zornig ward Freia,
sie zitterte heftig,
der ganze Palast
der Götter erbebte;
es sprang und entfiel ihr
der funkelnde Halsschmuck:
„Wohl möchtest du meinen,
daß männlich ich sei,
wenn beide wir reisten
nach Riesenheim."
14. Rasch kamen die Götter
zum Rate zusammen,
die Göttinnen rasch
zum Reden bereit.
Die himmlischen Häupter
verhandelten da,
wie den Hammer des Thor
zu holen gelänge.
15. Da hub Heimdall an,
der helleuchtende Gott,
welcher da weise
wußte die Zukunft:
„Bräutliches Leinen
legen dem Thor wir an;
er habe den hehren,
den funkelnden Halsschmuck;
16. klug lass' er erklingen
Geklirr der Schlüssel;
ein weiblich Gewand
umwalle sein Knie.;
lass' blinken die Brust ihm
von breiten Juwelen,
hochgetürmt und gehüllt
das Haar ihm auch sein!"
17. Da hub Thor an,
der hochernste Gott:
„Es würden die Götter
mich weibisch schelten,
legt' ich das bräutliche
Leinen mir an."