36
ß
5.* Alle Vögel sind schon da, alle Vögel, alle! Welch ein Singen,
Musicir'n, Pfeifen, Zwitschern, Tirilir'n! Frühling will nun ein⸗
marschir'n, kommt mit Sang und Schalle.
Wie sie alle lustig sind, flink und froh sich regen! Amsel,
Drossel, Fink und Staar und die ganze Vögelschaar wünschet dir
ein frohes Jahr, lauter Heil und Segen.
Was sie uns verkündet nun, nehmen wir zu Herzen: Wir auch
wollen lustig sein, lustig wie die Vögelein, hier und dort, feldaus,
feldein singen, springen, scherzen.
6. Von der Schwalbe.
1. Wie die Schwalbe ihr Nest baut. Das kannst du sehen,
wenn du im Frühjahr recht Acht giebst. Sieh' nur unter das
Dach oben, da giebt's Schwalbennester. Sie sehen aus wie graue,
runde Körbchen. Sie sind aus Koth künstlich bereitet. Männchen
und Weibchen kleben sich zuerst eine Unterlage an die Hauswand,
dicht unter das Dach. Auf diese setzt sich das Weibchen. Das
Muͤnnchen holt nun in seinem Schnabel feuchte Erde, Stroh
und Heu. Viel bringt's auf einmal freilich nicht fort. Das
Weibchen dreht unterdessen den Kopf und die Füße nach allen
Seiten hin und her. Es ist, als wollte es ausmessen, wie groß
das Nest werden soll. Und das wird auch wirklich nicht größer,
als es uöthig ist. Dann drückt und knetet das schwache Thier den
Koth mit den Füßen und mit dem Schnabel. Es thut auch seinen
klebrigen Speichel dazu, damit die Masse zusammenhält. Und sieh',
endlich ist das Nest fertig, welches wie ein kleiner Napf oder wie
ein Körbchen aussieht. Wer mag sie nur ihre Baukunst gelehrt haben?
Wie die Schwalbe ge—
baut ist. Die Schwalbe erhascht
ihre Nahrung im Fluge. Sie muß
also sehr geschickt und schnell fliegen
können. Drum hat ihr der Schöpfer
auch sehr lange, schmale Flügel ge—
geben. Mit ihrem Schwanze, welcher
einer Gabelähnlich ist, kann sie schnelle
Wendungen machen. Wie viel tausend
Mal muß sie doch alle Tage ihre
Flügel schwingen, und doch wird sie
nicht müde! Selten ruht sie aus.