Full text: Deutsche Fibel und Lesebuch für die untere Stufe (Theil 1, [Schülerband])

62 
2 
7 
er verhindert, daß die Wärme der Erde an die Luft übergehe und 
sich hier zerstreue. Auch ist das Reiben und Bedecken mit Schnee 
ein vortreffliches Mittel, erfrorene Glieder wieder zu erwärmen, 
ja Erfrorene wieder zu beleben. 
Glänzend bin ieb, schön und rein, aber schmutzig hinterdrein! 
39. Die Holzhauer. 
Im Winter ist die rechte Zeit, Bäume zu fällen. Sie werden 
zersaͤgt, gespalten und zu Brennholz in Haufen oder Klafter gesetzt 
oͤder ihre Stämme kommen als Bau- und Nutzholz auf die Zim— 
merplätze, auf die Sägemühle und in die Werkstätten. Ein ganzes 
Stück Waldes wird jährlich zum Abholzen bestimmt. Nur hier und 
und da bleibt ein einzelner Baum stehen. Wenn das Holz abge— 
fahren ist, werden auch die Stubben oder Stöcke ausgerödet. Der 
kahle Raum heißt nun ein Abraum. Auf ihm legt der Förster eine 
Schonung an, indem er Baumsamen säet oder junge Bäumchen 
pflaͤnzt. Diese Stämmchen hat er in dem großen Baumgarten 
nahe bei seiner Wohnung aus Samen gezogen. 
40. Die Scheune. 
Im Sommer wurde die Scheune gefüllt. Die hochbeladenen 
Erntewagen brachten den Erntesegen hinein. Sie fuhren auf die 
Tenne, und die Garben wurden eine an die andere in den Raum 
gepackt, welcher an den Seiten der Tenne liegt, bis hoch unter das 
Daͤch. Dieselben Männer, welche in der Ernte die schwersten Ar— 
beiten übernehmen, dreschen nun im Winter die Garben aus und 
verdienen sich damit ihr Brot. Als Lohn giebt ihnen der Besitzer 
meist Roggen oder auch anderes Getreide, welches sie ausgedroschen 
haben. Sie binden die Garben auf, breiten sie auf der ganzen 
Tenne in Schichten aus und schlagen mit den schweren Dresch— 
flegeln so lange auf die Aehren, bis die Körner herausgeflogen 
sind. Dann binden sie das Stroh wieder in große Bunde oder 
Schütten. Es wird nun zum Dachdecken gebraucht, zu Häcksel ge— 
schnitten oder dem Vieh untergestreut. Die Körner aber werden 
durch mehrfache Arbeit, z. B. durch das Worfeln und Fegen, von 
allen Hülsen uͤnd Staub gereinigt, in Säcke gemessen und auf den 
Kornboͤden oder den Speicher gebracht. Von da wandern sie in 
die Mühle oder auf den Kornmarkt. Die besten aber werden 
zur Saat bestimmt. Das Dreschen ist eine eben so schwere Arbeit 
vie das Mähen. Die Drescher pflegen daher den Rock auszuziehen. 
Am Eingang der Tenne steht gewoöhnlich noch ein Brett aufrecht, 
damit nicht zu viele Körner auf den Hof fliegen. Aber es springt 
doch noch manches heraus, und darum finden die Hühner, die 
Tauben und die Gäfte aus Feld und Wald hier einen wohlge— 
deckten Tisch.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.