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er verhindert, daß die Wärme der Erde an die Luft übergehe und
sich hier zerstreue. Auch ist das Reiben und Bedecken mit Schnee
ein vortreffliches Mittel, erfrorene Glieder wieder zu erwärmen,
ja Erfrorene wieder zu beleben.
Glänzend bin ieb, schön und rein, aber schmutzig hinterdrein!
39. Die Holzhauer.
Im Winter ist die rechte Zeit, Bäume zu fällen. Sie werden
zersaͤgt, gespalten und zu Brennholz in Haufen oder Klafter gesetzt
oͤder ihre Stämme kommen als Bau- und Nutzholz auf die Zim—
merplätze, auf die Sägemühle und in die Werkstätten. Ein ganzes
Stück Waldes wird jährlich zum Abholzen bestimmt. Nur hier und
und da bleibt ein einzelner Baum stehen. Wenn das Holz abge—
fahren ist, werden auch die Stubben oder Stöcke ausgerödet. Der
kahle Raum heißt nun ein Abraum. Auf ihm legt der Förster eine
Schonung an, indem er Baumsamen säet oder junge Bäumchen
pflaͤnzt. Diese Stämmchen hat er in dem großen Baumgarten
nahe bei seiner Wohnung aus Samen gezogen.
40. Die Scheune.
Im Sommer wurde die Scheune gefüllt. Die hochbeladenen
Erntewagen brachten den Erntesegen hinein. Sie fuhren auf die
Tenne, und die Garben wurden eine an die andere in den Raum
gepackt, welcher an den Seiten der Tenne liegt, bis hoch unter das
Daͤch. Dieselben Männer, welche in der Ernte die schwersten Ar—
beiten übernehmen, dreschen nun im Winter die Garben aus und
verdienen sich damit ihr Brot. Als Lohn giebt ihnen der Besitzer
meist Roggen oder auch anderes Getreide, welches sie ausgedroschen
haben. Sie binden die Garben auf, breiten sie auf der ganzen
Tenne in Schichten aus und schlagen mit den schweren Dresch—
flegeln so lange auf die Aehren, bis die Körner herausgeflogen
sind. Dann binden sie das Stroh wieder in große Bunde oder
Schütten. Es wird nun zum Dachdecken gebraucht, zu Häcksel ge—
schnitten oder dem Vieh untergestreut. Die Körner aber werden
durch mehrfache Arbeit, z. B. durch das Worfeln und Fegen, von
allen Hülsen uͤnd Staub gereinigt, in Säcke gemessen und auf den
Kornboͤden oder den Speicher gebracht. Von da wandern sie in
die Mühle oder auf den Kornmarkt. Die besten aber werden
zur Saat bestimmt. Das Dreschen ist eine eben so schwere Arbeit
vie das Mähen. Die Drescher pflegen daher den Rock auszuziehen.
Am Eingang der Tenne steht gewoöhnlich noch ein Brett aufrecht,
damit nicht zu viele Körner auf den Hof fliegen. Aber es springt
doch noch manches heraus, und darum finden die Hühner, die
Tauben und die Gäfte aus Feld und Wald hier einen wohlge—
deckten Tisch.