Full text: [Teil 2, [Schülerband]] (Teil 2, [Schülerband])

Vorwort. 
Der erste Teil der vorliegenden Schreib-Lese-Fibel fürte die 
Schüler vermittels streng methodischer Behandlung des Lehrstoffs 
auf dem kürzesten Wege zum Lesen zusammenhängender Stücke; der 
zweite Teil bringt die noch zu behandelnden Laute und das Material, 
an welchem die bereits gewonnene Fertigkeit zur vollen Sicherheit 
im Lesen der deutschen, wie der lateinischen Druckschrift heran— 
gebildet werden soll. Die Verwertung dieses Materials kann eine 
um so gründlichere sein, als die in den meisten Fibeln sich findende 
Anhäuüfung von Lautschwierigkeiten hier vollständig 
vermieden, vielmehr jede einzelne vom entsprechenden Lesestückchen 
begleitet ist. 
Lesestücke, welche eine derartige Verteilung des Unterrichtsstoffs 
gestatten, fanden sich in der deutschen Jugendliteratur nur wenige 
vor, weshalb die meisten von dem Verfasser der Fibel selber ge— 
schrieben werden mussten; anderenfalls ist der Name des Autors 
jedem Lesestück nach bestem Wissen beigefügt. 
Was den Inhalt der Lesestücke betrifft, so bewegt sich derselbe 
im Kreise der kindlichen Vorstellungskraft und wird geeignetes 
Material bieten zu anschaulicher und anregender Besprechung. 
Die Pflege der Sprachorgane vollzieht sich fortan in der Weise, 
dass die Wörter mit neuvorkommenden Lautschwierigkeiten nach den 
Regeln des empfohlenen Taktlesens zuerst an der Wandtafel und 
nachher mit scharfer Hervorhebung des Silbenzusammenhangs im 
Buche gelesen werden; dabei ist der Neigung vieler Schüler zu 
flüchtigem Lesen consequent entgegenzutreten und die Unterscheidung 
änlicher Laute (d t schech g j ꝛc.) auf's sorgfältigste zu beachten. 
Von geringem Nutzen ist das Abschreiben ganzer Sätze auf die 
Schiefertafel, indem sich in solchen schon bekannte Wörter und 
Endungen (be, er, de, der ꝛc.) viel zu häufig widerholen. Weiß 
der Unterrict geeignete Wörter auszuwälen, dieselben zu besprechen, 
sulbenweine in der Luft und alsdann auf die Tafel schreiben zu 
lasse kann das Tafelschreiben auf die kürzeste Zeit beschränkt 
wer..; niemals darf es so lange dauern, daß der Oberkörper 
des Schülers ermüdet nach vorn sinkt. 
Die vorliegende Fibel erscheint zunächst in zwei Ausgaben; die 
eine ist aus Rücksicht auf die vorhandenen Lesebücher, mit Ausnahme 
der Vorrede, in der bisher üblichen Orthographie geschrieben, die 
andere mit Beachtung der Beschlüsse der Berliner orthogr. Conferenz. 
Der Versasser.
	        
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