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kocht und gegessen. Akch ihr Fleisch ist geschätzt. 5. Wenn die Schildkröte ans Land
kommt, so wird sie dadurch gefangen, daß man sie mit Stangen auf den Nucken wirft,
weil sie sich alsdann nicht mehr ausrichten kann.
Die Auster liegt zwischen zwei Schalen, lebt besonders an felsigen Meeresküsten und
bildet hier die sogenannten Austernbänke. In Deutschland sind die holsteinischen Austern
beliebt. Man sängt sie in einem Netz oder macht sie mit der Schaufel von dem Felsen,
woran sie hasten, los. Austern sind ein wohlschmeckendes Nahrungsmittel. Aus den
Schalen wird ein vorzüglicher Kalk gebrannt.
Die Edelkoralle, in, Mittelmeer, ist auf dem Grunde strauchartig sestgewachsen und
enthält einen roten Stamm. Sie ist steinartig und hat in der weichen Rinde kleine Po¬
lypen, die wie Blumen hervorragen. Während die obern Tiere noch leben, sind die am
untern Stamm bereits abgestorben.
12. Ausländische Tiere.
A. In Asten.
1. Der Elefant ist 3 bis 4 m h., hat 5 Zehen
an jedem Fuße und ist das größte Landtier. Seinen
Rüssel mit dem fingerförmigen Fortsatz gebraucht er
als Nase und Hand. Die beiden Stoßzähne dienen
ihm als Waffe und liefern das Elfenbein. Er hat
große Ohren, ist meist aschgrau (selten weiß> und
plump gebaut. 2. Er lebt in Südasien, namentlich
in Ostindien, als Haustier, aber auch wild in den
Wäldern Afrikas. Z. Seine Nahrung besteht ans
Reis, Zuckerrohr und anderer Pstanzenkost. 4 Ge¬
zähmt dient er zum Lasttragen, Reiten u. s. w. Er
fand auch früher im Kriege Verwendung. 5 Er ist
sehr gelehrig, gedenkt der empfangenen Wohl¬
thaten, vergißt auch Beleidigungen nicht, ist
im Zorn wütend und grausam.
1. Der Orang-Utang wird fast
IV2m h- und ist ungeschwänzt. Seine
Arme reichen bis zu den Knöcheln der Füße
herab. Das Gebiß dieses Assen ist furcht¬
bar, die Behaarung rostrot und um das
Gesicht bartähnlich. 2. Seine Heimat ist
Borneo und Sumatra. Jüngere kräftige
Tiere leben auf Bäumen, alte und schwache
auf dem Erdboden Als Lagerstätte baut
er sich ans Bäumen eine Art Nest aus
Ästen und Zweigen. Z. Dieser Asse nährt
sich von Früchten,Blättern,Insekten,Eiern rc.
4. Sein Fell wird benutzt. 5. Für kürzere
Zeit kann der Affe ausrecht gehen. Sein
Wesen ist still, ernst und bedächtig. Man
behauptet, daß er wie ein Mensch in liegen¬
der Stellung schlafe. Alle Erzählungen
stimmen darin überein, daß er in der Gefan¬
genschaft sehr gutartig sei. Gezähmt lernt er sich an¬
kleiden, das Schloß und die Thür öffnen, Messer,
Gabel und den Zahnstocher gebrauchen, Knoten lösen,
das Zinlmer auskehren rc.
1. 2. Der Tiger ist oben rostgclb mit schwarzen
Qucrstreifen. Er ist fast so groß wie der Löwe und lebt
in Ostindien, auf Sumatra und Java. 3. Er stürzt
sich auf große Tiere, wie Kamele und Rinder, und
liebt vorzugsweise das Fleisch des Menschen. Nur
den Elefanten fürchtet er, dessen Stoßzähne und Kraft
er wohl kennt. 4. Sein Fell benutzt man zu Decken.
5. An Grausamkeit und Blutdurst übertrifft er alle
Der Elefant.