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13. Und es hört der Schwester Flehen , 18. Und sie lenkt die Herrscherschritte
Zeus auf seinem hohen Sitz; durch des Feldes weiten Plan,
donnernd aus den blauen Höhen und an ihres Fußes Tritte
wirft er den gezackten Blitz. heftet sich der Grenzgott an.
Prasselnd fängt es an zu lohen, Messend führet sie die Kette
hebt sich wirbelnd vom Altar, um des Hügels grünen Saum;
und darüber schwebt in hohen j auch des wilden Stromes Bette
Kreisen sein geschwinder Aar. ! schließt sie in den heil'gen Raum.
14. Und gerührt zu der Herrscherin 19. Alle Nymphen, Oreaden,
Füßen die der schnellen Artemis
stürztsichderMengefreudigGewühl, folgen auf des Berges Pfaden,
und die rohen Seelen zerfließen schwingend ihren Jägerspieß,
in der Menschlichkeit erstem Gefühl, alle kommen, alle legen
werfen von sich die blutige Wehre, Hände an, der Jubel schallt,
öffnen den düster gebundenen Sinn; und von ihrer Äxte Schlägen
und empfangen die göttliche Lehre krachend stürzt der Fichtenwald.
aus dem Munde der Königin. | , _ r * .. „ -
ö 20. Auch aus seiner grünen Welle
15. Und von ihren Thronen steigen steigt der schilfbekränzte Gott,
alle Himmlischen herab; wälzt den schweren Floß zur Stelle
Themis selber führt den Reigen, auf der Göttin Machtgebot.
und mit dem gerechten Stab Und die leichtgeschürzten Stunden
mißt sie jedem seine Rechte, fliegen ans Geschäft gewandt,
setzet selbst der Grenze Stein, und die rauhen Stämme runden
unb des Styx verborgne Mächte i zierlich sich in ihrer Hand.
ladet sie zu Zeugen ein. ; 21 ^ ben Meergott sieht man
10. Und es kommt der Gott der Esse,\ eilen,
Zeus" erfindungsreicher Sohn, rasch mit des Tridentes Stoß
Bildner künstlicher Gefäße, bricht er die granitnen Säulen
hochgelehrt in Erz und Ton. aus dem Erdgerippe los,
Uni er lehrt die Kunst der Zange schwingt sie in gewaltigen Händen
und der Blasebälge Zug, hoch wie einen leichten Ball,
unter seines Hammers Zwange und mit Hermes, dem behenden,
bildet sich zuerst der Pflug. türmet er der Mauern Wall.
17. Und Minerva, hoch vor allen 22. Aber aus den goldnen Saiten
ragend mit gewaltigem Speer, lockt Apoll die Harmonie
läßt die Stimme mächtig schallen und das holde Maß der Zeiten
und gebeut dem Götterheer. und die Macht der Melodie.
Feste Mauern will sie gründen, Mit neunstimmigem Gesänge
jedem Schutz und Schirm zu sein, fallen die Kamönen ein,
die zerstreute Welt zu binden leise nach des Liedes Klange
in vertraulichem Verein. füget sich der Stein zum Stein.