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ich von der Mutter Brust weg hinabgeschaut in die schäumenden Wasser
und sie beneidet, wie sie fortsprangen hinab ins Städtle Triberg und
hinaus ins Kinzigtal und in die weite Welt!
Einmal äußerte ich diesen Neid auch der Mutter gegenüber, kam
aber schlecht an. „Du dummes Kind," sprach sie, „weißt du nicht,
daß deine Reise in die Welt nur über meine Leiche geht? Deine
Mutter muß sterben, wenn du hinaus in die Welt und zu den Menschen
kommen willst. Die Wasser, die zu meinen Füßen Hinrauschen und zu
Tal springen, sie eilen in die Arme ihrer Allmutter, Meer genannt.
Sie gehen heim, dorthin, woher sie gekommen sind, und kehren zu
neuem Leben wieder zurück aus dem Ozean. Wir Tannenbäume aber
und unsere Kinder sind nicht so gut dran, wie die Wellen des Bäch¬
leins. Wir müssen sterben, wenn wir den Erdboden verlassen, auf
dem wir groß geworden sind, und unsere Kinder müssen den Menschen
dienen und sich gefallen lassen, was immer sie mit ihnen und aus
ihnen machen wollen. Doch je höher ein Geschöpf im Reiche der Natur
steht, um so unglücklicher ist es. Wir Tannen küssen den Äther des
Himmels, während die Bächlein in der Tiefe hinschleichen. Wir emp¬
fangen das erste und das letzte Gold der auf- und untergehenden
Sonne, während die Wasser noch oder schon in der Finsternis dahin¬
eilen. Und doch sind sie unsterblich, wir aber stürzen und sterben."
So sprach meine Mutter, und eine große Harzträne lief an ihrem
schlanken Leib hinunter. Ich schwieg nun fortan, war jedoch durch
ihre Worte nicht bekehrt. Die Jugend vernimmt ja die Mahnungen
und Lehren des Alters meist mit tauben Ohren und glaubt erst an
die Wahrheit dessen, was Vater und Mutter gepredigt, wenn diese
längst nicht mehr sind.
Ich empfand trotz der Warnung der Mutter immer und immer
wieder von neuem Sehnsucht, in die Welt und unter Menschen zu
kommen. Es war mir zu öde und zu einförmig, das Leben bei der
Tannenmutter, denn ich hatte zu wenig Unterhaltung. Ich spielte
zwar manchmal mit dem Moos, das meiner Mutter Leib wie schneeiges
Haar umsponnen hatte, oder mit den Ameisen, die zur Sommerzeit
uns besuchten — aber das genügte mir nicht. Auch das Pärchen
Kreuzschnäbel, welches jedes Jahr auf unseren Zweigen sein Nest baute
und damit begann, wenn noch Schnee auf allen Bäumen lag, konnte
mich nicht genügend unterhalten. Wenn das Männchen mit seiner
roten Brust am Abend und am Morgen sein stilles Lied sang, hörte
ich fast nichts davon ob des rauschenden Wasserfalles zu den Füßen
meiner Mutter, und waren einmal die Jungen flügge, so flogen Eltern
und Kinder davon und ließen uns den Sommer über allein.
In den Wurzeln meiner Taunenmutter hauste eine Familie Hasel¬
mäuse, denen ich oft zuschaute, wie sie eintrugen und ihre Jungen in