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Mittelasien. Africa.
des südlichen Asiens, als der Indus, Ganges und Brama-
putra, Maykaung, Jang-tse-Kiang, und hier leben die Jaks
(Büffel mit seidenhaarigcn Pferdeschweifen), die Moschusthiere, die
Art von Ziegen, aus deren Flaum unter den Brusthaaren die fein¬
sten Shawls verfertigt werden, fa hier soll sich auch das Einhorn
aufhalten; aber auch Reiß und Obst, selbst einige Südfrüchte ge¬
deihen, und aus dem Mineralreiche führen wir nur die Menge Salz,
den Borar oder Tinkal an. Die E., deren Zahl unbekannt ist, ste¬
hen unter Priesterherrschaft der Lama's, von denen der vornehmste
Dalai-Lama heißt. Doch ist der chinesische Kaiser Schutzherr von
ganz Tibet, dessen Hauptst. Lassa ist, wozu auch das Kloster Vo¬
ta la mit 10,000 Zimmern gehört, welches der Dalai-Lama bewohnt.
5) Tnrkestan, auch die freie Tatarei oder Dfcha-
gatai genannt, 34,000 ffZ M., liegt südlich von dem europäischen
Rußland und von Sibirien, stößt westlich an das caspische Meer, ist
ein Hochland, wo große Gebirge sich erheben, enthält aber auch aus¬
gedehnte Steppen, vorzüglich in der Nähe des Aral-Sees und des
caspischen Meeres. In den Aral-See ergießen sich einige Haupt¬
flüsse. Die Bewohner, deren Zahl unbekannt ist, sind meistens Tataren,
leben theils nomadisch, theils ansäßig und treiben Ackerbau, Gewerbe
und Handel, vorzüglich die Bucharen. Das Land erzeugt unter an¬
dern auch Reiß, Baumwolle, edle Südfrüchte, vortreffliche Melonen,
hat viel Vieh, auch fettschwänzige Schafe und Kameele, und liefert
viel Salz. Außer den Nemadenhorden bestehen hier verschiedene Staa¬
ten, welche von Chanen (Khanen) regiert werden, als: (fhiwa mit der
Hauptst. gl. N.; Kliskarrd mit der Hauptst. gl. N. und der Handelsft.
Taschkent von 40,000 E.; Nsbekiftarr, auch diegroßeBucharei
genannt mit der Hauptst. Buchara (Bokhara), einer wichtigen
Handelsft. mit 150,000 E.; ferner das Land der freien Kirgisen.
A f r i c a.
Dieser 530,000 □ M. große Erdtheil ist eine Halbinsel, welche nnr nord¬
östlich durch die schmale Landenge von Suez mit Asien zusammenhängt und an
den übrigen Seiten vom Meere umflutet wird. Nördlich bespült nämlich Africa
das mittelländische Meer, welches dasselbe von Europa trennt, westlich der at¬
lantische Ocean (dessen südlicher Theil äthiopisches Meer heißt), der auch die
Südsvitzc Africa's umfließt, und östlich der indische Ocean und dessen Busen,
das rothe Meer. Africa unterscheidet sich von Asien und Europa sehr durch seine
Gestalt, indem cs ohne tief eindringende Meerbusen und ohne Halbinfcln ist
und eine ununterbrochene, in sich abgeschlossene Ländmasse bildet, deren vor¬
herrschende Bildung Hochland ist; denn ganz Südafrica und ein großer Theil
von Mittel- und Nordafrica besteht aus einem großen Hochlande (Hochafrica),
in dessen Raum man fast ganz Europa zwei Mal setzen könnte und auf wel¬
chem die Hauptflüsse Africa's entspringen, von denen der N i l in's mittelländische
Meer, der Senegal und Gambia in das atlantische, der Joliba oder
Quorra (Niger), der Zaire oder Congo und der Orangefluß in's
äthiopische Meer, und der Zambese in den indischen Ocean sich ergießen. Nur
die Ränder dieses ungeheuern Hochlandes sind uns bekannt und selbst diese nur
nothdürftig. Das Innere desselben aber ist der Kenntniß der Europäer noch fast