Full text: [Teil 3 = Oberstufe, [Schülerband]] (Teil 3 = Oberstufe, [Schülerband])

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Aus den Blättchen machen die Cingalesen vortreffliche Körbe und 
die Polynesier schöne Matten und Augenschirme, um das Gesicht gegen 
den Widerschein des blendendweißen Korallenstrandes zu schützen. In 
manchen Gegenden liefert die Kokospalme säst ausschließlich das Bau¬ 
material, sowohl für die einfachen Hütten der Eingebornen als für die 
anspruchsvolleren Bungalows oder Landhäuser der Europäer. Die 
Blätter bilden das Dach, die gespaltenen Stämme die Stützen und das 
Gebälk des leichten Gebäudes. Das Holz der ältern Bäume, welches 
eine rotgelbe Farbe hat und mit schwarzen Linien dnrchwebt ist, nimmt 
eine schöne Politur an und wird in England unter dem Namen 
Porcupinewood (Stachelschweinholz) von den Knnstschreinern benutzt. 
Vergessen wir nicht, ehe wir die Blätter ans den Augen verlieren, daß 
die jüngsten und zartesten derselben, das sogenannte Herz, gekocht oder 
gebraten, ein vortreffliches Gemüse sind und nur deshalb nicht häufiger 
genossen werden, weil ein solches Gericht jedesmal den Verlust des 
Baumes nach sich zieht. 
Sogar die Scheiden, welche die mächtigen Blattstiele an der Basis 
unterstützen und so gut gegen das Abbrechen schützen, daß sie dieselben 
auch nach dem Absterben an den Baum sestketten, haben ihren Wert. 
Sie bilden ein zähes, faseriges, elastisches Netzwerk, welches in großen 
Stücken sich abstreifen läßt und einem groben, gewebten Tuche so 
täuschend ähnlich sieht, daß man glauben sollte, der Mensch hätte seine 
Kunst darnach gelernt. Die Südsee-Jnsulaner machen daraus Beutel, 
Bootsegel und eine Art Gewand für die Fischer; die Cingalesen und 
andere Völker benutzen es zum Filtrieren. 
Einen viel bedentendern und ausgedehntern Gebrauch hat aber die 
faserige Fruchtrinde oder Hülse, welche im Handel unter dem Namen 
Koir bekannt ist. Man weicht sie einige Monate lang in Wasser auf, 
zerschlägt sie dann und läßt sie an der Sonne trocknen. Hierauf zer¬ 
schlägt man sie aufs neue, bis alle Fasern sich vollständig voneinander 
trennen. Die daraus verfertigten Stricke sehen zwar nicht so gut aus 
wie die hänfenen, übertreffen sie aber bei weitem an Leichtigkeit, Elasticität 
und sogar an Stärke, besonders wenn sie häufig mit Salzwasser ange¬ 
feuchtet werden, und sind daher als die vortrefflichsten Kabel bekannt. 
Während eines heftigen Sturmes zerrissen und sprangen sowohl die 
hänfenen Taue als die eisernen Kettenkabel, bis endlich nur noch ein 
dünnes Koirseil stand hielt, an welchem das Fahrzeug ruhig dem Unwetter 
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Wacher, Lesebuch. III» Teil.
	        
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