C. Die Pachtung Kiautschou.
III
senke führen von der Kiantschon-Bucht die Straßen an den Hoangho. Daraus
beruht die Aussicht, den Freihafen Ts in g taui, den Sitz der deutschen Ver-
waltung an der östlichen Seite der Einfahrt, zum Hanpthafen des stein-
kohlenreichen, gewerbtatigen, dichtbevölkerten Hiuterlaudes und
zur Kohlenstation für die aufblühende deutsche Küstenschiffahrt
und für unsere Kriegsschiffe zu machen.
Der Platz gewährt Raum für eine Millionenstadt. Breite, saubere Straßen
mit elektrischer Beleuchtung und Kanalisation, eine Trinkwasserleitung, stattliche
Regieruugsbauten, eine Markthalle und ein Schlachthof, große Geschäftshäuser,
ein freundlicher Bahnhof, prächtige Villen und Anlagen, Hafenbauten und Docks
91. Weihsien ist eine bedeutende Handelsstadt an der deutschen Schantung-Bahn, 183 Km von Tsingiau
entfernt. Sie wird von geraden, rechtwinklig sich schneidenden Straßen durchzogen. Wie alle zu
einen: chinesischen Gehöft gehörigen Gebäude durch eine gemeinsame Mauer umschlossen werden, so um-
gibt auch die chinesische Stadt eine Mauer, die hier 12 m Höhe erreicht. Im Graben vor der Mauer
werden die Wochenmärkte abgehalten. Hier sammeln sich bis zu 15000 Städter, um Lebensmittel und
Brennstoff einzukaufen.
zur Ausbesserung großer Schiffe, Staats- und Missionsschulen, eine deutsch-chine-
sische Hochschule, Krankenhäuser, Bücherei und Zeitungsdruckerei machen Tsingtau
zu einem vielbewunderten, modernen und schönen Werk deutschen Geistes und
deutscher Arbeit.
Die Fahrtdauer der Postdampfer von Bremerhaven bis Tsingtau be-
trägt etwas mehr als 50 Tage. Mit Benutzung der Sibirischen, Man¬
dschurischen und Nordchinesischen Bahn beansprucht die Reise vou
Berlin 14-15 Tage. Die deutsche Schautungbahn (435 km bis an
den Hoangho) erschließt die reichen Kohlenlager des Hinterlandes (Bild 91).
D. i. Grüne Insel (so genannt nach einer davorliegenden Insel).