bemüht' ich mich, die Höhe zu ersteigen,
um zu erkunden dies mein Rettungsland.
Da wollten Meer und Himmel nur sich zeigen,
die diesen einsam nackten Stein umwanden,
dem nackt und einsam selbst ich fiel zu eigen.
Wo dort mit voller Wut die Wellen branden,
auf fernem Riffe war das Wrack zu sehen,
woselbst es lange Jahre noch gestanden.
Mir unerreichbar! — Und des Windes Wehen,
der Strom entführen seewärts weiter fort
des Schiffbruchs Trümmer, welcher dort geschehen.
Ich aber dachte: Nicht an solchem Ort
wirst lange die Gefährten du beneiden,
die früher ihr Geschick ereilte dort.
Nicht also — mich, es will nur mich vermeiden!
Der Vögel Eier reichen hin allein,
mein Leben zu verlängern und mein Leiden.
Selbander leb' ich so mit meiner Pein
und kratze mit den scharfen Muschelscherben
auf diesen mehr als ich geduld'gen Stein:
Ich bin noch ohne Hoffnung, bald zu sterben."
3. Die andre Zchiesertafel.
„Ich saß vor Sonnenaufgang an dem Strande,
das Sternenkrenz verkündete den Tag,
sich neigend zu des Horizontes Rande.
Und noch gehüllt in tiefes Dunkel, lag
vor mir der Osten, leuchtend nur entrollte
zu meinen Füßen sich der Wellenschlag.
Mir war, als ob die Nacht nicht enden wollte;
mein starrer Blick lag auf des Meeres Saum,
wo bald die Sonne sich erheben sollte.
Die Vögel auf den Nestern wie im Traum
erhoben ihre Stimmen; blaß und blasser
erlosch der Schimmer in der Brandung Schaum;
es sonderte die Luft sich von dem Wasser,
in tiefem Blau verschwand der Sterne Chor;
ich kniet' in Andacht, und mein Aug' ward nasser.
Nun trat die Pracht der Sonne selbst hervor,
die Freude noch in wunde Herzen senkt;
ich richtete zu ihr den Blick empor.
Ein Schiff! Ein Schiff! Mit vollen Segeln lenkt
es herwärts seinen Lauf mit vollem Winde;
noch lebt ein Gott, der meines Elends denkt!
O Gott der Liebe, ja, du strafst gelinde;
kaum hab' ich dir gebeichtet meine Reu',
Erbarmen übst du schon an deinem Kinde.
Du öffnest mir das Grab und führst aufs neu