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I. Epische Poesie.
Sprach der Greis und schlug die Augen nieder.
„Wann und wie?" — „Er ist Gott abgestorben,
Ist (mit Tränen sag' ich es) ein Räuber."
„Dieses Jünglings Seele", sprach Johannes,
35. „Fordr' ich einst von dir. Jedoch wo ist er?" —
„Auf dem Berge dort!" — „Ich muß ihn sehen!"
Und Johannes, kaum dem Walde nahend,
Ward ergriffen (eben dieses wollt' er).
„Führet", sprach er, „mich zu eurem Führer."
40. Vor ihn trat er. Und der schöne Jüngling
Wandte sich; er konnte diesen Anblick
Nicht ertragen. „Fliehe nicht, o Jüngling,
Nicht, o Sohn, den waffenlosen Vater,
Einen Greis. Ich habe dich gelobet
45. Meinem Herrn und muß für dich antworten.
Gerne geb' ich, willst du es, mein Leben
Für dich hin; nur dich fortan verlassen
Kann ich nicht! Ich habe dir vertrauet.
Dich mit meiner Seele Gott verpfändet."
50. Weinend schlang der Jüngling seine Arme
Um den Greis, bedeckete sein Antlitz,
Stumm und starr; dann stürzte statt der Antnwrt
Aus den Augen ihm ein Strom von Tränen.
Auf die Kniee sank Johannes nieder,
55. Küßte seine Hand und seine Wange,
Nahm ihn neugeschenket vom Gebirge,
Läuterte sein Herz mit süßer Flamme.
Jahre lebten sie jetzt unzertrennet
Miteinander; in den schönen Jüngling
60. Goß sich ganz Johannes' schöne Seele.
Sagt, was war es, was das Herz des Jünglings
Also tief erkannt' und innig festhielt
Und es wiederfand und unbezwingbar
Rettete? Ein Sankt Johannes-Glaube,
65. Zutraun, Festigkeit und Lieb' und Wahrheit.