Full text: (6., 7. [und 8.] Schuljahr) (Teil 4)

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Opfer, und bald erwachsen aus dauernder Gemeinschaft die 
Tugenden und Kräfte der Völker. Nur der ackerbauende 
Mensch ist zum Herrn der Erde berufen; vor ihm verschwan- 
den und werden noch verschwinden alle die anderen, wilderen 
Geschlechter. Auf dem Geschäfte des Ackerbaues, als auf 
einer unzerstörbaren, äusseren Grundlage ruht zuletzt alles, 
was die Menschheit errungen hat in Sitte und Bildung. 
Herm. Masius. 
24. Rätsel. 
Wie heißt das Ding, das wen'ge schätzen ? 
Doch ziert's des größten Kaisers Hand; 
es ist gemacht, um zu verletzen, 
am nächsten ist's dem Schwert verwandt. 
Kein Blut vergießt's und macht doch tausend Wunden, 
niemand beraubt's und macht doch reich; 
es hat den Erdkreis überwunden, 
es macht das Leben sanft und gleich. 
Die größten Reiche hat's gegründet, 
die ält'sten Städte hat's erbaut; 
doch niemals hat es Krieg entzündet, 
und Heil dem Volk, das ihm vertraut! 5. v. Schiller 
25. Reinigung und fernere Verarbeitung des Getreides. 
Die RKörner des Getreides aus den Ähren zu gewinnen, 
hat man zuerst dureb Austreten von Menschen, dann von 
Lieren erreicht; denn in der Bibel lesen wir: „Du sollst dem 
Ochsen, der da drischet, nicht das Maul verbinden!‘ und es 
giebt gegenwürtig noch Gegenden, wo man das Getreide aus- 
reitet. Das Ausreiten des Getreides geschah im Altertume 
im Freien auf der Tenne, welche ein festgestampfter Boden 
war, eingefriedigt und oft noch gegen Regen überbaut und 
bedacht; das Stroh blieb um die Tenne im Pelde liegen, ein 
Bewęgis dafur, dals man auf Dunggewinnung und Düngung 
der Meker wenig Sorgfalt wandte. Queh die alten Deutschen 
traten und ritten ibr Getreide aus den hren; das Dreschen 
mit dem Plegel ist eine Erfindung der Südeuropäer, und die 
Deufschen haben es von den Römern kennen gelernt; denn 
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