fullscreen: [Teil 2 = 4. und 5. Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 2 = 4. und 5. Schuljahr, [Schülerband])

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Backen, und beide mußten ihm ihre kleinen Hände geben — aber die 
schliefen auch und ließen sich alles gefallen und fielen plumps wieder 
auf die Bettdecke. Und dann ging es los, und die Mutter stand noch 
lange in der kalten, dunkeln Straße und sah ihm nach und achtete 
nicht auf die Schneeflocken, die auf ihren Kopf fielen und sich in ihr 
Gesicht setzten, bis er im Dunkel an der Straßenecke verschwand. — 
Nun ist er fort! Wer weiß, ob wir uns wiedersehen, dachte die Mutter 
und ging vor Kälte schaudernd wieder ins Haus. — Nun ist er fort, 
dachten die beiden Kleinen, als sie bei Tisch saßen und der eine Platz 
leer war. Wie schade, und wir hören nun nicht mehr die schönen Ge— 
schichten von Elefanten und Löwen und wilden Menschen. — Aber 
Heinrich hatte die Lieben nicht vergessen. Schon am zweiten Tage 
kam ein langer Brief. 
Wir sind immer noch hier, schrieb er, und heute abend geht es 
los, wir warten nur noch auf Hochwasser. Solltet mal sehen, was 
für eine Stube wir hier haben. Sie ist so klein, daß der Tisch immer 
an der Wand heruntergeklappt werden muß. Auch stehen die Betten 
übereinander, und ich muß oben schlafen und war gestern abend ein 
wenig bange, daß ich im Schlafe herunterfallen könnte. Aber ein 
lustiges Fenster ist in unsrer Stube, so rund und so groß wie ein 
Kopf, und wunderliche Sachen sind dahinter zu sehen: große, weiße 
Vögel, die sich im Fluge Fische aus dem Wasser holen; ein runder 
Turm in der Ferne, in dem abends ein helles Licht erglänzt; eine 
hohe Mauer, ganz nah vor uns, mit dicken Balken davor, und die 
Wellen klatschen den ganzen Tag dagegen und treiben Schaum und 
Hoͤlzstückchen und auch wohl eine leere Flasche dagegen. Oben auf der 
Mauer aber drehen sich den ganzen Tag hohe, eiserne Arme und 
schwenken Fässer und Kisten und Säcke in der Luft. Hinauf und hinab 
rasseln die Ketten. Dann hört man das Heulen der Dampfer, das 
Rufen der Hafenarbeiter, das Gellen der Lokomotiven und das Rollen 
der Eisenbahnzüge. Drüben vom andern Ufer aber hört man ein 
gewaltiges Hämmern und Klopfen den ganzen Tag — ein krankes 
Schiff liegt da, das neue Planken von Eisen bekommt und ein neues, 
festes Geländer. Ein neues Geländer! Denn das alte ist auf der 
letzten Reise von den Wellen heruntergerissen worden. Wie wild die
	        
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