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Einleitung. 
Theilt man die Menschen, mit Begehung ihrer Hautfarbe 
ein; so gehören zu den weißen die Europäer, die westlichen Asia¬ 
ten bis zum Ob, Kaspischen Meere und dem Ganges und die 
Nordafrikaner bis zum Senegal und Niger; zu den gelbbrau¬ 
nen die übrigen Asiaten und die nördlichen Amerikaner; zu den 
schwarzen die übrigen Afrikaner; zu den kupferrothen die 
übrigen Amerikaner und zu den schwarzbraunen die Austra¬ 
lier. Blumenbach nimmt 5 Hauptrassen der Menschen an, näm¬ 
lich zuerst eine Stamm- oder Mittelrasse, die Kaukasische, die 
einerseits in die Mongolische und anderseits in die Aethio- 
pische ausgeartet ist, und dann noch zwei Rassen, welche die Ue- 
bergange bilden, nämlich die Amerikanische zwischen der Kau¬ 
kasischen und Mongolischen und die Malayische, zwischen der 
Kaukasischen und Aethiopischen. Zu der Kaukasischen rechnet er 
alle Europäer, mit Ausnahme der Lappen und Finen, und die 
oben unter den Weißen angeführten Asiaten und Nordafrikaner; 
zu der Mongolischen die Lappen und Finen in Europa, alle 
übrigen Asiaten, mit Ausnahme der zur Malayischen Rasse gehö¬ 
renden, und die Eskimo's in Amerika; zu der Aethiopischen 
alle übrigen Afrikaner; zu der Amerikanischen alle Amerika¬ 
ner mit Ausnahme der Eskimos; und zu der Malayischen die 
Bewohner Australiens und der Inseln des Ostindischen Archipels. 
Aus dieser Vermischung dieser 5 Hauptrassen mit einander, 
oder aus ihrer Verpflanzung unter andere Himmelsstriche sind man¬ 
nigfaltige Varietäten entstanden, welche besonders in Amerika am 
zahlreichsten vorkommen. Die Abkömmlinge der Europäer in an¬ 
dern Welttheilcn (d. h. von Europäischen Vatern und Müttern, 
tue. sich daselbst häuslich niedergelassen haben) heißen Creolen. 
Kinder von Europäern und Negerinnen heißen Mulatten, und 
von Europäern oder auch Creolen und eingebornen Amerikanerin¬ 
nen Mestizen. Aus der Vermischung von Amerikanern und 
Negerinnen, oder Negern und Mulattinnen entstehen die Zam- 
bos, welche schwarzer sind als die Mulatten. Ein Europäer oder 
Ereole erzeugt mit einer Mestizin einen Terceron, mit einer 
Mulattin einen Quarteron, mit einer Quarterone einen Qu in¬ 
te ron, welche sämmtlich wenig von den Europäern abweichen. 
Die Neger, Mulatten, Zambos und alle nicht weiße Abkömmlinge 
von Europa heißen überhaupt Farbige. 
Außer den körperlichen Verschiedenheiten der Menschen giebt 
es noch andere, welche durch ihre geistigen Eigenschaften begründet 
werden. Eine der vornehmsten entsteht durch die vielen, ihrer Zahl 
Aach noch gar nicht bekannten Sprachen der Völker*). Man 
*j In einem Werke, das ein Gelehrter unter dem Titel „Uebersicht 
aller bekannten Sprachen und ihrer Mundarten" herausgegeben 
hat, findet man 937 Asiatische, 587 Europäische, 226 Afrikanische 
und 1264 Amerikanische Sprachen und Dialekte aufgeführt.