Full text: Für Quarta und Untertertia (Abteilung 2, [Schülerband])

Rätsel 
1. Worträtsel. 
1. Ein Vogel ist es, und an Schnelle 
Buhlt es mit eines Adlers Flug; 
Ein Fisch ist's und zerteilt die Welle, 
Die noch kein größres Untier trug; 
Ein Elefant ist's, welcher Türme 
Auf seinem schweren Rücken trägt; 
DerSpinnen kriechendem Gewürme 
Gleicht es, wenn es die Füße regt. 
Und hat es fest sich eingebissen 
Mit seinem spitz'gen Eisenzahn, 
So steht' s gleich wie auf festen Füßen 
Und trotzt dem wütenden Orkan. 
-jjichT SvD' 
Friedrich Schiller, a. a. O-, S. 282. 
2. Von Perlen baut sich eine Brücke 
Hoch über einen grauen See; 
Sie baut sich auf im Augenblicke, 
UndschwindelndsteigtsieindieHöh'. 
Der höchsten Schiffe höchste Masten 
Ziehn unter ihrem Bogen hin; 
Sie selber trug noch keine Lasten 
Und scheint, wie du ihr nahst, zu 
fliehn. 
Es ist die allerschnellste Fähre, 
Die jemals einen Wandrer trug, 
Und durch das größte aller Meere 
Trägt es dich mit Gedankenflug; 
Ihm ist ein Augenblick genug. 
-atzaruazL ZvE 
Friedrich Schiller, a. a- O., S. 275. 
4. Wir stammen, uus'rer sechs 
Geschwister, 
Von einem wundersamen Paar, 
Die Mutter ewig ernst und düster, 
Der Vater fröhlich immerdar. 
Von beiden erbten wir die Tugend, 
Von ihr die Milde, von ihm den 
Glanz; 
So drehn wir uns in ew'ger Jugend 
Um dich herum im Zirkeltanz. 
Gern meiden wir die schwarzen 
Höhlen 
Und lieben uns den heitern Tag; 
Wir sind es, die die Welt beseelen 
Mit unsers Lebens Zauberschlag. 
Sie wird erst mit dem Strom, und 
schwindet, 
Sowie des Wassers Flut versiegt. 
So sprich, wo sich die Brücke findet 
Und wer sie künstlich hat gefügt. 
-uZboyusözE asE 
Friedrich Schiller, a. a. £>., S. 275. 
3. Es führt dich meilenweit von 
dannen 
Und bleibt doch stets an seinem Ort; 
Es hat nicht Flügel auszuspannen 
Und trägt dich durch die Lüfte fort; 
Wir sind des Frühlings lust'geBoten 
Und führen seinen muntern Reih'n; 
Drum fliehen wir das Haus der 
Toten; 
Denn um uns her muß Leben sein 
Uns mag kein Glücklicher entbehren; 
Wir sind dabei, wo man sich freut, 
Und läßt der Kaiser sich verehren, 
Wir leihen ihm die Herrlichkeit. 
•uagaüß 3i& 
Friedrich Schiller, a. a. £)., S. 279. 
1. Z. 2. buhlen: wetteifern.
	        
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