Full text: [Teil 7, [Schülerband]] (Teil 7, [Schülerband])

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Ziehst nicht, wie der Fimmel in Wolken sich türmt? 
wie in Flocken es wirbelnd herniederstürmt? 
Es häuft sich der Lchnee, es versinkt die M, 
rings wird es so düster, rings wird es so grau. 
Lil dich, alt Mütterchen, eile. 
5ie schleicht dahin mit wankendem Tritt, 
es wächst ihr der weg mit jeglichem Zchritt, 
ihr zitterndes herz in die Kugen ihr schwillt, 
ihr trockenes 5luge in Tränen quillt. 
Lil dich, alt Mütterchen, eile. 
Der Pfad ist verloren, der weg ist verschneit, 
das heimische Dorf ist weit noch, weit, 
doch den Kirchturm, von ferne kannst du ihn sehn, 
du Mte, du Me, o, bleibe nicht stehn! 
Lil dich, alt Mütterchen, eile. 
Alt Mütterchen wandert nicht vor, nicht zurück, 
die Heimat sucht ihr umnachteter Blick, 
sie setzt sich langsam in weichen Zchnee, 
drückt das Haupt in die Knie, ihr wird so weh. 
Lil dich, alt Mütterchen, eile. 
Das Zternenheer beginnt seinen Lauf, 
die Hlte sitzt, sie steht nicht auf, 
der Tod schreitet her übers schneeige Feld, 
ihm gehört nun die schweigende, schaudernde Welt. 
Fliehe, alt Mütterchen, fliehe. 
Die Kinder zu Hause jammern so sehr, 
die Hlte stört es im Leben nicht mehr, 
die Kinder schreien nach Brot, nach Brot, 
alt Mütterchen hört's nicht, alt Mutter ist tot. — 
Zchlaf nun, alt Mütterchen, schlafe. 
Ernst v. wildenbruch. 
U7. Die Bank des Alten. 
Ich bin einmal in einem Tal gegangen, 
das fern der Welt, dem Himmel nahe war, 
durch das Gelände seiner wiesen klangen 
die Lensen rings der zweiten Mahd im Jahr.
	        
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